Einheimische und Ausländer buchen fleißig - VIDEO

Große Reiselust: Italiens Tourismus startet durch

Dienstag, 08. Juni 2021 | 08:06 Uhr

Rom/Venedig/Bari/Florenz/Palermo – Italiens Tourismus startet durch. Nach dem Fallen der letzten Reisehürden und Lockerungen, die fast ganz Italien in “weiß” erstrahlen lassen, wird fleißig gebucht.

Neben der nach langen dunklen Lockdown-Monaten neu erwachten Reiselaune ist dafür nicht zuletzt auch die durch den europäischen “Grünen Pass”, der für Reisende de facto europaweit einheitliche Regeln schafft, gewährte Sicherheit verantwortlich. Sowohl bei den Italienern als auch bei den Ausländern stehen Italiens Strände, aber gerade auch die Kunststädte hoch im Kurs. Ende Juni letzten Jahres lagen die Buchungen der Italiener für den Sommer noch bei 44,7 Prozent, heuer hingegen sind sie bereits jetzt bei 54,7 Prozent angelangt.

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Traditionell bei Italienern, aber ganz besonders bei Ausländern sehr beliebt ist Venedig. Nach Monaten, in denen die Stadt fast alleine den Venezianern gehörte, ist die Lagunenstadt nun wieder voller Touristen. Veranstaltungen wie die Architektur-Biennale, die Bootsmesse “Salone nautico”, aber vor allem die Öffnung der Museen tragen dazu bei, dass an Wochenenden wieder bis zu 50.000 Besucher in die Lagunenstadt strömen. Wie der Verband der venezianischen Hoteliers mitteilt, sind an Wochenenden rund drei Viertel aller Zimmer gebucht. Im Verband ist man zuversichtlich, dass über den ganzen Sommer hinweg die Buchungslage gut bleiben und dass dank der fortschreitenden Impfkampagne und der angepeilten Herdenimmunität Venedigs Tourismusgewerbe im Gegensatz zum Pandemieherbst des Vorjahrs heuer nicht die wichtigen Monate September und Oktober verlieren wird.

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Auch in den benachbarten Badeorten wie Jesolo, Bibione und Caorle ist der Optimismus groß. Laut dem lokalen Hotelierverband sind die meisten Hotels etwa zu 70 Prozent gebucht, wobei manche Viersternehotels sogar ausgebucht sind. Zurzeit sind es vor allem Schweizer, Österreicher und Urlauber aus Süddeutschland – sie können dank der relativen Nähe Venetiens Strände in wenigen Autostunden erreichen – die in den Strandbädern den Tourismus ankurbeln.

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Hoch in der Gunst der Urlaubswilligen liegt auch die süditalienische Region Apulien. Während der Juni noch von Last-Minute-Buchungen abhängen wird, rechnen laut einer Umfrage des Verbandes der Touristiker Apuliens Ferienanbieter bereits im Juli mit einer Belegung von rund 70 Prozent und im August sogar damit, dass vom Gargano bis zur Südspitze des Salento kein Zimmer mehr frei sein wird. Der Prognose zufolge werden 85 Prozent der Gäste Italiener sein. Erfreulicherweise werden von den Ausländern auch Urlauber aus England und den USA erwartet. Verglichen mit den anderen italienischen Regionen könnte Apulien laut den Demoskopen gegenüber dem “Desasterjahr 2020” mit 1,9 Millionen Ankünften – im Vergleich zu 2020 ein Plus von 13,6 Prozent – und 10,6 Millionen Nächtigungen – im Vergleich zu 2020 ein Plus von 33,9 Prozent – die höchsten Steigerungsraten aufweisen.

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Auch in Florenz blickt man hoffnungsvoll in den Sommer. Nachdem fast eineinhalb Jahre lang die Florentiner fast nur unter sich waren, werden seit einigen Tagen wieder Gruppen von Urlaubern, die die Uffizien besichtigen, die Altstadt erkunden oder sich auf dem Ponte Vecchio tummeln, gesichtet. In den ersten sechs Öffnungstagen im Mai zählten die Uffizien schon 21.000 Besucher. Vor den bekannten Florentiner Museen bilden sich wieder lange Schlangen. Auch wenn die Buchungslage mit jedem Tag besser wird, hoffen die Florentiner Touristiker doch auf eine baldige Einigung der EU mit den USA, Russland und China über die Corona-Einreisebestimmungen, um so früh wie möglich wieder viele Urlauber aus diesen Ländern begrüßen zu können.

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Die Flughäfen von Palermo und Catania erwarten zwischen Juni und September fast sechs Millionen Passagiere. Das sind doppelt so viele wie im letzten Jahr. Zugleich werden in den wichtigsten Häfen der Insel rund 300 Kreuzfahrtschiffe andocken. Siziliens Betten sind bereits jetzt zu 80 Prozent belegt. Die Touristiker der größten Mittelmeerinsel hoffen, im Juli und August ausgebucht zu sein und im Gegensatz zum Vorjahr die Saison in den Herbst hinein ausdehnen zu können.

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Neben den ersten amerikanischen Reisegruppen sind es zurzeit viele Gruppen von Franzosen, Deutschen, Briten und Holländern, aber auch Norditalienern, die diese noch nicht allzu heiße Jahreszeit für ihre Sizilienreise nutzen. Mit den sogenannten “Covid-19-freien Inseln” – auf Siziliens kleineren Inseln sind praktisch alle Einwohner geimpft – kann Sizilien heuer mit einer besonderen Attraktion, die einen sicheren Urlaub verspricht, aufwarten.

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“Die Zahlen vom Juni verheißen Gutes. Der Touristenstrom wird im Laufe des Sommers noch wachsen und wir dürfen auf eine lange Saison hoffen. Die Zeit, die wir hinter uns haben, war sehr hart. Wir können die Verluste nicht ersetzen, aber sicherlich versuchen, das Haupt zu erheben und wieder nach vorne zu blicken”, meint der Vizepräsident des sizilianischen Hotelierverbandes “Federalberghi Sicilia”, Nicola Farruggio. Mit diesen Worten spricht Nicola Farruggio wohl vielen Ferienanbietern aus der Seele.

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Von: ka