Von: luk
Marmolada – Nach sieben prägenden Sommern zieht sich Carlo Budel, der weithin bekannte Hüttenwirt der Capanna Punta Penìa auf der Marmolada, zurück. Auf dem höchstgelegene Schutzhaus der Dolomiten, auf 3.343 Metern Höhe, bahnt sich damit eine markante Veränderung an. Zwei junge Männer aus dem Cadore sollen nun seine Nachfolge antreten.
Budel, Jahrgang 1973 und ursprünglich aus Feltre (Belluno), war nicht immer Hüttenwirt: Nach zwanzig Jahren als Industriearbeiter wagte er den radikalen Wechsel – hin zu einem einfachen, aber intensiven Leben in den Bergen. In dieser Zeit hat er nicht nur stille Momente und Schneestürme allein überstanden, sondern auch Tragödien erlebt, wie das Unglück vom Juli 2022, bei dem elf Menschen in einer Gletscherlawine an der Marmolada ums Leben kamen. Einige von ihnen hatten kurz zuvor noch bei ihm auf der Hütte Rast gemacht.
Aktuell liegt Budel zur Untersuchung im Krankenhaus von Padua. Schon vor einiger Zeit hatte er seinen Rückzug aus der Capanna Punta Penìa über seine sozialen Kanäle angekündigt. Nun will er sich der Renovierung eines alten Hauses widmen – begleitet von seinem neuen vierbeinigen Freund, dem Lagorai-Schäferhund Mariottide.
Ob er dort wirklich sesshaft wird, lässt Budel offen. „Vielleicht ziehe ich auch auf eine Insel in Thailand. Oder ich kehre zurück in die Berge, nehme eine andere Hütte in Angriff“, sagt er.
Parallel arbeitet er mit dem Autor Luca Calvi an einem neuen, sehr persönlichen Buch – über sein Leben, die Liebe und die Frauen, die ihn geprägt haben. Auch ein Appell an die Jugend liegt ihm am Herzen: „Habt keine Angst, neue Wege zu gehen. Und Eltern – gebt euren Kindern Zuwendung und Nähe. Eine Umarmung kann vieles verändern.“
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