Gefährlicher Einsatz der Veroneser Feuerwehr – VIDEO

Hilfe abgelehnt: Wasserretter von Etsch mitgerissen

Dienstag, 01. September 2020 | 07:00 Uhr

Verona – Eine schwierige Einsatznacht erlebten die Wehrleute der Feuerwehr von Verona. Ein Mann, der vermutlich in die Hochwasser führende Etsch gesprungen war, wollte sich nicht retten lassen. Er geriet mit dem Wasserretter, der zu ihm in den Fluss hinabgeseilt worden war, in Streit. Mitten in der Auseinandersetzung löste sich die Sicherung des Rettungsseils.

Während der Mann in den Fluten versank, wurde der Wasserretter der Feuerwehr von der starken Strömung mitgerissen. Er hatte aber neben seinem Können viel Glück im Unglück. 16 Kilometer flussabwärts – im Gemeindegebiet von Zevio südlich von Verona – gelang es einer Feuerwehrmannschaft, den Wasserretter aus den reißenden Fluten der mächtig angeschwollenen Etsch zu ziehen. Der Retter, der mit einer leichten Unterkühlung in das Krankenhaus eingeliefert wurde, konnte am Montagvormittag wieder entlassen werden.

Vigili del Fuoco

Es war am Sonntagabend gegen 21.30 Uhr als eine Mannschaft der Feuerwehr von Verona zwei Polizeibeamten zu Hilfe eilte. Laut ersten Informationen war eine Person auf der Höhe der bekannten Brücke Ponte Pietra – der Steinernen Brücke von Verona – in den Fluss gestürzt. Von seinen Kollegen mit einem Seil gesichert, begab sich ein Wasserretter in die reißenden Fluten der Etsch. Trotz der schwierigen Umstände gelang es dem Retter, den Mann zu erreichen und zehn Minuten lang festzuhalten.

Dann kam es zu einem Streit. Der Mann, der sich offenbar selbst in den Fluss gestürzt hatte, wollte sich nicht retten lassen und lehnte jede Hilfe ab. Immer wieder versuchte sich der Mann vom Wasserretter, der im Verlauf der Auseinandersetzung mehrmals in die Tiefe gezogen wurde, loszureißen.

Facebook/Anna Maria Bighelli

Während der wilden Rangelei löste sich schließlich die Sicherung des Seils, mit dem der Wasserretter mit seinen Kollegen am Ufer verbunden war. Während der Mann zwischen den Wellen im Wasser verschwand, wurde der Wasserretter der Feuerwehr von der starken Strömung der Etsch mitgerissen. Dank seiner Ausrüstung und seiner Ausbildung konnte sich der Wasserretter in den tosenden Fluten an der Oberfläche halten und überleben. Erst 16 Kilometer flussabwärts – im Gemeindegebiet von Zevio südlich von Verona – gelang es einer Feuerwehrmannschaft, den Wasserretter aus dem Wasser der mächtig angeschwollenen Etsch zu bergen. Der Retter, der mit einer leichten Unterkühlung in das Krankenhaus eingeliefert wurde, konnte am Montagvormittag wieder entlassen werden.

Der zweite Etscheinsatz ereignete sich gegen 23.30 Uhr. Auch in diesem Fall war eine Person vermutlich aus freien Stücken in die Etsch gesprungen. Diesmal ließen die reißenden Fluten des Hochwasser führenden Flusses aber keine Bergung zu. Am Montag fuhren die Wehrleute der Veroneser Feuerwehr unter den Einsatz von Drohnen und Tauchern fort, nach den beiden vermissten Männern zu suchen. Bis Montagabend verlief die Suche aber erfolglos.

ANSA

Verona selbst kam am Wochenende aber mit einem Schrecken davon. Im Gegensatz zum Spätherbst des Jahres 2018, als die Etsch bei Verona einen Pegelstand von zwei Metern erreicht und die Behörden dazu gezwungen hatte, zur Entlastung der Uferverbauungen den Etsch-Gardasee-Tunnel zu öffnen, blieb das Hochwasser des letzten Augustwochenendes 2020 mit einem Pegel von 1,66 Metern noch im Rahmen einer starken, aber noch nicht besorgniserregenden Flut.

In Verona konnte sogar von einer Schließung der Brücken abgesehen werden. Das einzige Problem des Zivilschutzes und der Lokalpolizei war, die neugierigen Veroneser, die die Etschflut aus nächster Nähe beobachten wollten, von den Ufern fernzuhalten. Bereits am Montag ging die Flut wieder langsam zurück. Weit größere Schäden richtete ein Tornado an, der die Umgebung von Verona heimsuchte.

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Von: ka