Von: mk
Rom – Die italienische Arzneimittelagentur AIFA hat grünes Licht für die Impfung von Kindern im Alter zwischen fünf und elf Jahren gegeben, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Kindern wird zweimal der Impfstoff von Biontech-Pfizer im Abstand von drei Wochen verabreicht. Die Dosis wird im Vergleich zu Erwachsenen reduziert und beträgt lediglich ein Drittel. Am 25. Dezember hatte bereits die Europäische Arzneimittelbehörde EMA den Weg für die Impfung von Kindern geebnet.
Das technisch-wissenschaftliche Komitee, das die Regierung in der Corona-Pandemie berät, empfiehlt eigene Kinder-Abteilungen in den Impfzentren, damit es zu keinen Verwechslungen bei der Dosierung kommt.
Wie das Komitee erklärt, verlaufe eine Infektion mit dem Coronavirus bei Kindern meist milder als bei Erwachsenen, allerdings bestehe auch bei Kindern ein Risiko, falls sie erkranken – etwa die Gefahr des Multisystemischen Entzündungssyndroms (MIS-C). In einigen Fällen ist deshalb sogar die Behandlung auf der Intensivstation nötig. Gleichzeitig bedeute die Impfung für Kinder die Möglichkeit, die Schule zu besuchen und am sozialen Leben teilzunehmen.
Fernunterricht in Italien findet derzeit zu 60 bis 70 Prozent an Grundschulen statt. Dies erklärt Mario Rusconi, der Vorsitzende der Direktorenvereinigung in Rom. Auch Rusconi rät zur Impfung von Schülern. Gerade durch die Impfung halte sich der Fernunterricht an Italiens Oberschulen in Grenzen.
Wie Antonello Giannelli von der nationalen Direktorenvereinigung erklärt, sind in Italien 95 Prozent der Lehrpersonen geimpft. In drei Prozent der Fälle können Lehrkräfte aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden und nur in zwei Prozent der Fälle handelt es sich um überzeugte Impfgegner. Gerechnet wird deshalb damit, dass es nur in einzelnen Regionen zu Engpässen im Schulbetrieb kommt, wo die Zahl der Ungeimpften höher ist. Ab 15. Dezember wird die Impfpflicht auf weitere Berufsgruppen ausgedehnt und gilt unter anderem auch für Lehrerinnen und Lehrer.
Mit der Impfung von Kindern unter zwölf Jahren soll ab 16. Dezember begonnen werden. 1,5 Millionen Dosen stehen vorerst zur Verfügung.