Ab 2.300 Intensivpatienten könnte Italien „schließen“ – VIDEO

„Lockdown-Schwelle“: Regierung berät über drastische Maßnahmen

Freitag, 23. Oktober 2020 | 08:00 Uhr

Rom – Angesichts der besorgniserregenden Zahlen – mit 16.079 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden wurde am Donnerstag ein neuer Höchststand erreicht – berät die Regierung über weitere drastische Corona-Einschränkungen.

Sollten die mit dem letzten Dekret des Präsidenten des Ministerrates beschlossenen Maßnahmen nicht dazu führen, den Anstieg der Kurve der Neuansteckungen abzuschwächen, stehen die Schließung von „nicht notwendigen“ Geschäftstätigkeiten sowie das Verbot der Bewegungsfreiheit zwischen den Regionen im Raum.

ANSA/GIUSEPPE LAMI

Mit einer Strategie der „kleinen Schritte“ hofft die römische Regierung, den Schulbetrieb und die Gewerbetätigkeit weiterhin aufrechterhalten zu können. Sollten aber die Anzahl der Neuinfizierten und jene der in den Krankenhäusern stationär aufgenommenen Covid-19-Patienten weiter rapide zunehmen, werden sich die Verantwortlichen aber gezwungen sehen, einen neuerlichen Lockdown zu verfügen. Rom schließt ihn bisher noch aus, aber innerhalb der Regierung scheint eine „Schwelle“ – 2.300 intensivmedizinisch betreute Patienten – bereits festzustehen.

Tanto più rigoroso sarà il rispetto delle prescrizioni da parte di ciascuno di noi, tanto più efficace sarà il contenimento del rischio di contagio e più possibile superare questa seconda ondata con il minor sacrificio per il Paese.Dobbiamo sforzarci tutti di ridurre le occasioni di contagio, di evitare spostamenti non necessari e attività superflue che potrebbero generare rischio. Se saremo disposti, oggi, ad affrontare questi piccoli sacrifici, domani riusciremo ad evitare interventi più rigorosi e, quindi, più penalizzanti.Sono fiducioso che l’intera comunità nazionale saprà esprimere, anche questa volta, come accaduto in occasione della prima ondata, la serietà, l’impegno, la forza d’animo e la determinazione necessari a superare la difficile sfida che stiamo vivendo.

Pubblicato da Giuseppe Conte su Mercoledì 21 ottobre 2020

Im Blickfeld der Regierung und der sie beratenden Virologen und Epidemiologen steht aber auch die Reproduktionszahl, abgekürzt R. Die Reproduktionszahl R gibt an, wie viele Gesunde ein Infizierter nach eindämmenden Maßnahmen durchschnittlich ansteckt. Bei R handelt es sich also um einen „Ansteckungsindex“. Ist die Reproduktionszahl R unter eins, heißt das, dass eine Covid-19-positive Person im Schnitt weniger als einen Gesunden mit dem Virus ansteckt, was bedeutet, dass die Gesamtanzahl der Infizierten sinkt und die Epidemie irgendwann mit der Zeit erlischt. Liegt sie hingegen über eins, heißt das, dass von einer SARS-CoV-2-positiven Person im Schnitt mehr als ein Gesunder angesteckt wird, was bedeutet, dass die Epidemie an Fahrt gewinnt.

ANSA/GIUSEPPE LAMI

Auf Basis der Reproduktionszahl R beraten die Regierung und die Regionen über einen gemeinsamen, für ganz Italien geltenden Maßnahmenkatalog. Dabei ist den Ministern und den Präsidenten der Regionen durchaus bewusst, dass die bisher beschlossenen Einschränkungen wie die Maskenpflicht im Freien und die nächtliche Sperrstunde vermutlich nicht ausreichen werden, um das Schlimmste zu verhindern. Dürfte die Reproduktionszahl R die Marke von 1,5 überschreiten, sind drastische Corona-Maßnahmen nicht mehr vermeidbar.

sabes

Das Hauptaugenmerk der Verantwortlichen liegt aber auf die Krankenhäuser. Während in den meisten Spitälern Italiens die Lage noch einigermaßen entspannt ist, beginnen in den Kliniken einiger Städte die Krankenbetten bereits knapp zu werden. Auch die Plätze in den Abteilungen für Anästhesie und Intensivtherapie beginnen sich zu füllen. Während vor einer Woche, am 14. Oktober, erst 539 Intensivbetten belegt waren, waren es am Donnerstag bereits 992 Plätze. Zudem berichten die Mediziner, dass verglichen mit dem Frühjahr das mittlere Alter der Patienten, die schwere Covid-19-Symptome aufweisen, wesentlich geringer ist. Die Experten und die Regierung sind der Auffassung, dass ab einem Überschreiten der Anzahl von 2.300 intensivmedizinisch betreuten Patienten die Schwelle, ab der das System kollabieren könnte, erreicht sei.

LPA/sabes

Die ersten, die im Falle einer weiteren Erhöhung der Fallzahlen schließen müssen, sind die Spielhallen. Ihnen dürften dann aber sehr bald die Hallenschwimmbäder, die Fitnesscentern sowie – wie in einigen Regionen wie der Lombardei bereits geschehen – die Einkaufszentren folgen. Aber für Letztere dürfte diese Maßnahme – mit Ausnahme der in den Zentren untergebrachten Supermärkte und Apotheken – nur am Samstag und Sonntag gelten.

ANSA/ NICOLA FOSSELLA

Um den im Sommer gemachten Fehler, als das Virus vom Norden in den Süden getragen wurde, zu vermeiden, steht auch die Begrenzung der Bewegungsfreiheit zwischen den Regionen im Raum. Im Falle einer Verhängung wird der Wechsel von einer Region in eine andere nur aus „nachgewiesenen Arbeitsanforderungen, absoluter Dringlichkeit oder aus gesundheitlichen Gründen“ erlaubt sein.

Heute blicken die Regierung und die Italiener jeden Tag gebannt auf die neuesten Corona-Zahlen. Verschlechtern sie sich weiter, werden nach und nach weitere Einschränkungen in Kraft treten. Ob die Strategie der kleinen Schritte Erfolg beschieden sein wird, oder ob am Ende der Lockdown unvermeidlich sein wird, steht in den Sternen.

Von: ka