Von: luk
Trient/Schwarzwald – Der Umzug der Bärin JJ4, die im April 2023 im Trentino Jogger Andrea Papi angefallen und tödlich verletzt hatte steht kurz bevor. Seit dem Vorfall ist das Raubtier im Wildgehege Casteller bei Trient untergebracht. In Deutschland laufen die Vorbereitungen für ihre Aufnahme auf Hochtouren. Der „Alternative Bären- und Wolfspark Schwarzwald“ bei Schapbach im Südwesten Baden-Württembergs hat bekanntgegeben, dass die Bauarbeiten für das neue, nicht öffentlich zugängliche Gehege fast abgeschlossen sind.
Derzeit werde noch an den letzten Details gearbeitet, teilten die Verantwortlichen der deutschen Einrichtung italienischen Medien mit. Der Transfer der Bärin, der sich aufgrund schlechter Witterung in der Bauphase im vergangenen Winter verzögert hatte, sei nun für den Frühsommer geplant. Die Entfernung zwischen Trient und dem neuen Zuhause JJ4s beträgt rund 600 Kilometer. Für den Transport bereitet das erfahrene Team des Parks bereits eine spezielle Transportkiste vor. „Wir haben bereits erfolgreich die Bärinnen Jurka und DJ3 aus Italien übernommen“, so die Parkleitung.
Der Ausbau der Anlage kostet rund eine Million Euro. Finanziert wird das Projekt ausschließlich über private Mittel und Spenden – öffentliche Gelder stehen nicht zur Verfügung. Bislang wurden rund 50.000 Euro gesammelt. Die neue Anlage umfasst eine Erweiterung des bestehenden Areals um etwa einen Hektar mit bewaldeten Bereichen, Hügeln und Rückzugszonen. Der Park beherbergt aktuell zehn Bären, fünf Wölfe und drei Luchse.
Die künftige Unterbringung von JJ4 erfolgt in einem abgelegenen, vom Besucherbetrieb abgeschirmten Teil des Parks, um dem Tier größtmögliche Ruhe zu ermöglichen. Vorerst wird das Gehege ausschließlich für JJ4 genutzt, langfristig ist jedoch auch die Aufnahme weiterer verletzter oder hilfsbedürftiger Wildtiere vorgesehen.
Nach dem geplanten Abtransport JJ4s würde das umstrittene Gehege in Casteller nur noch den Bären M49 beherbergen, der wegen seiner spektakulären Fluchten den Spitznamen „Papillon“ erhielt.
Die Verantwortlichen in Deutschland zeigen sich zuversichtlich, dass der Transfer von JJ4 reibungslos verlaufen wird: „Sie ist in guten Händen.“
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