Von: ka
Rom – Ein Wolfsjunges, das aufgrund einer Behinderung kaum die Hinterläufe bewegen konnte, wurde in Rom zu Tode gefahren. Das Junge war Teil eines Wolfsrudels, das in einem Naturpark in der Nähe der Ewigen Stadt lebt. Tierschützer zeigten sich erfreut darüber, dass nach Jahrzehnten der Abwesenheit in Rom wieder Wölfe heimisch wurden.
In vielen Städten beobachten Tierschützer, dass Wildtiere ihre Scheu vor dem Menschen immer mehr verlieren und bewohnte Gebiete als ihren Lebensraum auserwählen. Rom macht da keine Ausnahme. Bereits vor einigen Jahren fiel den Aktivisten der Tierschutzorganisation Lipu auf, dass sich im „Castel di Guido“ – einem urbanen Naturpark in der Nähe von Rom – ein männlicher Wolf, Romolo, herumtrieb. Weil er kein Weibchen finden konnte, verschwand er aber bald wieder.
Ein Jahr später, im Jahre 2014, suchte erneut ein mindestens vierjähriger Wolfsrüde, er wurde Numa getauft, den Park auf. Zu ihm gesellte sich 2016 auch eine dreijährige Fähe, Aurelia. Dank mehrerer an verschiedenen Stellen im Park platzierter Kameras konnten die Tierschützer der Lipu den Beginn der Rudelbildung genau nachverfolgen. Die Verbindung zwischen Numa und Aurelia brachte im Mai 2017 fünf Wolfsjungen hervor. Die im Sommer und Herbst gewonnenen Foto- und Videodokumente zeigten die säugende Mutter Aurelia und ihre fünf Jungen, von denen allerdings eines behindert war. Mehrere Aufnahmen zeigten ein Junges, das aufgrund einer Lähmung seine Hinterbeine kaum bewegen konnte. Nichtsdestotrotz – so die Tierschützer der Lipu – ließen die anderen Wölfe den behinderten Jungwolf nicht im Stich. Das ganze Rudel kümmerte sich fast ein Jahr lang erfolgreich um das schwache Junge.
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Am 10. April erhielten die Tierschützer allerdings den Hinweis, dass im Park ein toter Wolf gefunden worden war. Als die Aktivisten eintrafen, erkannten sie sogleich, dass es sich beim toten Wolf um das fünfte, behinderte Junge des Wolfspaares handelte. Zum Ärger der Tierschützer wies der junge Wolf typische Verletzungen eines Zusammenstoßes mit einem Fahrzeug auf. Vermutlich war das Junge auf der Schotterstraße, in dessen Nähe es aufgefunden worden war, von einem Auto angefahren und getötet worden.
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Die Tierschützer meinten auf ihrer Facebook-Seite, dass das junge Raubtier vermutlich absichtlich von einem Auto, das sich auf illegale Weise Zugang zum Park verschafft hatte, überfahren worden war. Sie fügten hinzu, dass trotz der vielen Hinweise an die Ordnungskräfte, jeder – leider auch Wilderer – die Möglichkeit hätte, mit seinem Auto in das geschützte Naturreservat einzudringen.
Auf der anderen Seite zeigten sich die Aktivisten der Lipu erfreut darüber, dass in „ihrem“ Reservat wieder Wölfe heimisch wurden und sie sogar erfolgreich Nachkommen zeugten.
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