Siebenjähriger muss Tod seiner ganzen Familie mit ansehen – VIDEO

Schreckliche Tragödie: Elfjähriger und seine Eltern sterben in Krater

Dienstag, 12. September 2017 | 20:47 Uhr

Pozzuoli – In der Solfatara von Pozzuoli bei Neapel, einem bei Touristen beliebten Park mit vulkanologischen Naturphänomenen, hat sich am Dienstag eine schreckliche Tragödie ereignet. Als die Eltern eines Elfjährigen, der den vorgeschriebenen Besucherweg verlassen und infolge von Gasen das Bewusstsein verloren hatte, ihren Sohn retten wollten, verloren auch sie in einem Krater ihr Leben. Der zweite Sohn, ein Siebenjähriger, musste mit ansehen, wie seine ganze Familie ums Leben kam.

Bei den Opfern handelt es sich um eine Familie aus Meolo bei Venedig, dem 45-jährigen Vater Massimiliano Carrer, seiner 42-jährigen Frau Tiziana Zaramella und dem elfjährigen Lorenzo Carrer.

Twitter/Pozzuoli

Es war gegen 12.00 Uhr, als der elfjährige Lorenzo – so die erste Rekonstruktion der Polizei – in einem unachtsamen Moment den für Besucher geöffneten Parcours des vulkanologischen Parks verließ, über die Umzäunung stieg und sich einem Kleinvulkan mit kochendem Schlamm näherte. Infolge der Schwefelgase und des Kohlenmonoxids, die dem Boden entstiegen, soll der Junge das Bewusstsein verloren haben. Als sein Vater, Massimiliano Carrer, das Fehlen des Sohns bemerkte, stieg er sofort hinterher, um seinen Sohn zu retten. Beim Betreten des gefährlichen Geländes öffnete sich aber ein Krater, der vermutlich bis zum Rand mit Kohlenmonoxid gefüllt war, in dem beide hineinfielen. Als Tiziana Zaramella verzweifelt versuchte, ihren Sohn und ihren Mann vom Tod zu bewahren, wurde auch sie ein Opfer der tödlichen Gase. Nur der zweite Sohn, ein Siebenjähriger, überlebte die Katastrophe, weil er auf dem öffentlichen Besucherweg geblieben war.

Twitter/Pozzuoli

Von Augenzeugen verständigt, trafen am Unglücksort sofort eine Vielzahl von Rettungskräften, ein Notarzteinsatzwagen sowie die Ordnungshüter ein. Aber für die Eltern und den Elfjährigen kam jede Hilfe zu spät. Den Feuerwehrleuten blieb nur mehr die traurige Aufgabe, die drei Toten aus dem zweieinhalb Meter tiefen Krater zu bergen. Experten vermuten, dass die tödlichen Gase, die sich unter der Oberfläche befinden, dem Ehepaar und ihrem Sohn zum Verhängnis geworden sind. Die endgültige Todesursache werden aber erst die vom Richter verfügten Autopsien der drei Opfer klären. Der Siebenjährige hingegen, der als Einziger der Familie die Tragödie überlebt hatte und den Tod seines Bruders und seiner Eltern mit ansehen musste, wird bis zum Eintreffen der Großeltern von einem Psychologen und von Sozialassistentinnen betreut.

Ein Augenzeuge wird das Bild des kleinen Kindes, das weinend auf ihn zu rannte, nie wieder vergessen. Der Betreiber der Bar, in die der Siebenjährige gebracht wurde, kann sich in vierzig Jahren nicht an eine solche Tragödie erinnern. Alle im Lokal versuchten den kleinen Buben zu beruhigen, aber es war vergeblich. Immer wieder fragte der Junge nach seinen Eltern.

Von: ka