Geländewagen stürzt 200 Meter ab – VIDEO

Schreckliche Tragödie: Verkehrsunfall fordert fünf junge Opfer

Donnerstag, 13. August 2020 | 07:02 Uhr

Von: ka

Castelmagno – Die kleine piemonteser Berggemeinde Castelmagno im oberen Grana-Tal in den Cottischen Alpen ist zum Schauplatz einer schrecklichen Unfalltragödie geworden.

Ein Geländewagen kam aus bisher noch ungeklärten Gründen von der Fahrbahn ab und stürzte rund 200 Meter einen steilen Abhang hinunter. Beim Unfall starben der 24-jährige Lenker sowie vier jugendliche Mitfahrer. Vier weitere junge Leute, die sich im für insgesamt nur fünf Personen zugelassenen Land Rover Defender 130 befanden, wurden mit Verletzungen verschiedenen Grades in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Die nur 61 Einwohner zählende Berggemeinde Castelmagno, die auf einen Schlag die Hälfte ihrer jungen Leute verloren hatte, stand am Tag nach dem Unfall unter einem tiefen Schock.

Twitter/Vigili del Fuoco

Der schreckliche Unfall geschah in der Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch kurz nach Mitternacht. Eine neunköpfige Gruppe von zumeist minderjährigen, jungen Leuten hatte sich am Dienstagabend im Ortszentrum getroffen, um gemeinsam auf die Alpe Chastlar zu fahren und von diesem hoch über dem Grana-Tal gelegenen Aussichtspunkt am Himmel nach Sternschnuppen zu suchen. Auf dem Nachhauseweg kam es dann zur schrecklichen Tragödie.

Aus bisher noch ungeklärter Ursache kam der Lenker des Geländewagens des Typs Land Rover Defender 130, der 24-jährige Marco Appendino, in der Nähe des Schutzhauses Rifugio Maraman auf der einspurigen Schotterstraße in einer Kehre von der Fahrbahn ab. In der Folge stürzte der Geländewagen über einen steilen und felsigen Abhang rund 200 Meter in die Tiefe, wobei alle Insassen aus dem Innenraum des Fahrzeugs geschleudert wurden.

ANSA/INSTAGRAM Marco Appendino

Für den 24-jährigen Fahrer, sowie für vier Jugendliche des mit insgesamt neun Personen besetzten Fahrzeugs – die jeweils 17 und 14 Jahre alten Brüder Nicolò und Elia Martini, die 16-jährige Camilla Bessone und den 14-jährigen Samuele Gribaudo – kam jede Hilfe zu spät. Dem Notarzt und den Rettungskräften blieb nur mehr die traurige Aufgabe, den Tod der fünf tödlich Verunglückten festzustellen und deren Leichname zu bergen. Vier weitere Insassen des Geländewagens – zwei 17-jährige Mädchen, ein 17-jähriger Jugendlicher sowie ein 24-jähriger Mann – wurden mit Verletzungen verschiedenen Grades von den Rettungskräften und den Feuerwehrleuten aus dem steilen Gelände geborgen. Nach der Erstversorgung durch den Notarzt und den Rettungssanitätern wurden sie auf verschiedene Krankenhäuser verteilt.

Als nur wenige Minuten nach dem Unfall mehrere Eltern der verstorbenen jungen Leute am Unfallort eintrafen, spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Die nur 61 Einwohner zählende Berggemeinde Castelmagno, die auf einen Schlag die Hälfte ihrer jungen Leute verloren hatte, stand auch am Tag nach dem Unfall unter einem tiefen Schock. Vor der Leichenkapelle des Krankenhauses von Cuneo, wohin die sterblichen Überreste der Unfallopfer gebracht worden waren, riss die Schlange der trauernden Angehörigen und Freunde nicht ab.

ANSA/EDOARDO SISMONDI

„In einer Nacht hat unsere Gemeinde die Hälfte ihrer jungen Leute verloren“, so der Bürgermeister von Castelmagno, Alberto Bianco. Der erste Bürger von Castelmagno beschuldigte den Staat, den Berggemeinden für den Erhalt und die Sicherheit ihrer Gemeindestraßen zu wenig Geldmittel zur Verfügung zu stellen. Ein aufgestelltes Warnschild – so Alberto Bianco – hätte vielleicht genügt, diese Tragödie zu verhindern.

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Die zuständigen Carabinieri nahmen umgehend Ermittlungen zum Unfallhergang auf. Im Mittelpunkt steht dabei auch die Frage, warum der nur für fünf Personen zugelassene Land Rover Defender 130 zum Zeitpunkt des Unfalls mit neun Insassen besetzt war. Sicher ist aber die Tatsache, dass die Klärung der Schuldfrage die fünf jungen Menschen, die vermutlich Opfer einer Unaufmerksamkeit wurden, nicht mehr in das Leben zurückholen wird.

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