Von: luk
Rom – Silvio Berlusconi (86) sorgt mit weiteren Aussagen zu Kreml-Tyrann Wladimir Putin und den Ukraine-Krieg für Aufsehen. Wie berichtet, hatte Italiens Ex-Regierungschef schon mit Aussagen zu seiner Freundschaft zu Putin irritiert. In einem weiteren Audio-Mitschnitt hat Berlusconi nun behauptet, der ukrainische Präsidenten Selenskyj sei Schuld am Krieg.
Vor Parlamentariern seiner Partei Forza Italia äußerte er Verständnis für den russischen Angriff auf die Ukraine. “Wisst ihr, wie die Sache mit Russland passiert ist? Ich bitte euch aber dafür um maximale Verschwiegenheit”, ist der 86-Jährige auf einer Tonaufnahme des Auftritts zu hören, die die Nachrichtenagentur LaPresse am Abend veröffentlichte.
Er beschuldigt die Ukraine, das Minsker Friedensabkommen von 2014 durch Angriffe auf die “neugegründeten Republiken im Donbass” gebrochen zu haben. Diese hätten Russlands Präsidenten Wladimir Putin dann um Hilfe gebeten. Kein Wort davon, dass Russland schon 2014 die territoriale Integrität der Ukraine missachtet hatte.
Bereits am Dienstag hatte LaPresse Ausschnitte des ihr zugespielten Tonmaterials veröffentlicht, in denen Berlusconi sagte, dass er wieder in Kontakt mit Putin stehe. “Ich habe meine Verbindung zu Präsident Putin ein bisschen wiederhergestellt”, sagt Berlusconi in der von der Nachrichtenagentur “LaPresse” veröffentlichten Aufzeichnung.
Putin habe ihm zum Geburtstag “20 Flaschen Wodka und einen sehr süßen Brief” geschickt, ist der italienische Ex-Regierungschef weiter zu hören. Er habe “mit Lambrusco-Flaschen und einem ebenso lieblichen Brief geantwortet”.
Meloni regiert
Nicht nur in Italien sorgten die Berlusconi-Äußerungen für Verwunderung. Nun hat Wahlsiegerin Giorgia Meloni, die eigentlich gerade an der Bildung ihrer Regierung ist, auf die Querschüsse von Berlusconi reagiert. In einer Aussendung erklärt sie, dass sie gedenke, eine Regierung anzuführen, deren Außenpolitik klar und unmissverständlich ist. Meloni bekannte sich zur EU und zur NATO. Wer damit nicht einverstanden sei, könne nicht Teil dieser neuen Regierung sein, auch wenn dies bedeute, dass sie gar nicht zustande kommt.