Von: mk
Rom/Straßburg/Trient – Nach dem Tod des Trentiner Journalisten Antonio Megalizzi herrschen auch in der Politik Trauer und Betroffenheit. Wie berichtet, ist der 28-Jährige bei dem Anschlag in Straßburg von einem Projektil getroffen worden und am Freitagnachmittag seinen Verletzungen erlegen.
Eine Kugel des Todesschützen Cherif Chekatt hatte ihn am Kopf erwischt. Während die Angehörigen bis zuletzt auf ein Wunder hofften, hatten die Ärzte dem Mann kaum Überlebenshoffnungen eingeräumt. Die Kugel hatte Megalizzi an der Schädelbasis nahe der Wirbelsäule getroffen und er konnte nicht operiert werden. Der Journalist wollte in Straßburg über die Plenarsitzung des Europäischen Parlaments berichten.
Nachdem Unglück war er von den Ärzten in ein künstliches Koma versetzt worden, doch sein Gesundheitszustand schien von Anfang an kritisch. Seine Familie und seine Verlobte standen ihm in seinen letzten Stunden im Krankenhaus von Straßburg zur Seite.
Die Anzahl der Todesopfer steigt damit auf vier. Bei einer Blitzaktion der Einsatzkräfte wurde der mutmaßliche Attentäter am Donnerstagabend ebenfalls getötet.
Staatspräsident Sergio Mattarella bezeichnete den Tod des jungen Mannes als „inakzeptable Tragödie“. Premier Giuseppe Conte sprach den Familienangehörigen und der Freundin von Megalizzi sein Beileid aus. Innenminister Matteo Salvini erklärte auf Twitter hingegen, er werde sich dafür einsetzen, dass niemand mehr als Opfer eines Anschlags sterben müsse.
„Mit Antonio verschwindet ein Universum an Träumen und Hoffnungen“, erklärte der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti. Auch Regionalratspräsident Roberto Paccher drückte den Angehörigen im Namen der Abgeordneten sein Beileid aus – ebenso wie der Trentiner Landtagspräsident Walter Kaswalder.
Auch der Radiosender Europhonica, für den Antonio Megalizzi gearbeitet hat, verkündete auf Twitter den Tod des jungen Journalisten. „Unsere Gedanken sind bei der Familie sowie seinen Freunden und Kollegen“, hieß es in einer Botschaft.
Der Rektor der Universität von Trient, Paolo Collini, versprach hingegen, dass die Universität werde sich an Megalizzi erinnern. Der Imam der islamischen Gemeinde von Trient, Aboulkheir Breigheche, verurteilte der Terror-Anschlag scharf: Das Attentat sei eine „kriminelle und unmenschliche Handlung“.
Auch SVP-Senatorin Julia Unterberger spricht den Familienangehörigen und Freunden von Antonio Megalizzi ihr Beileid aus. „Wir alle haben auf ein Wunder gehofft, zu dem es leider nicht gekommen ist“, erklärt die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat. Wieder sei ein leidenschaftlicher und neugieriger junger Erwachsener dem islamistischen Fundamentalismus zum Opfer gefallen – genauso wie die anderen jungen Italiener, die in den vergangenen Jahren bei Attentaten ums Leben gekommen seien, angefangen von Valeria Solesin bis hin zu Fabrizia Di Lorenzo, schreibt Unterberger in einer Aussendung.
Die Präsidenten der Abgeordnetenkammer und des Senats, Roberto Fico und Maria Elisabetta Alberti Casellati, der Fünf-Sterne-Minister Riccardo Fraccaro, der im Trentino gewählt wurde, sowie die Kammerabgeordnete Michaela Biancofiore zeigten sich ebenfalls betroffen und drückten der Familie ihre Solidarität aus.
Unter anderem äußerten sich noch PD-Gruppensprecher Graziano Delrio und Anna Maria Bernini, Gruppensprecherin von Forza Italia im Senat. Die Eltern, die Schwester und die Verlobte von Megalizzi wollen im Moment keine weiteren Stellungnahmen abgeben und haben die Medien gebeten, ihre Trauer zu respektieren.
Am Sonntag soll eine Autopsie durchgeführt werden. Dies haben die französischen Behörden beschlossen. Anschließend soll der Leichnam für die Überfahrt nach Italien freigegeben werden. Die Beerdigung wird dann vermutlich in der Mitte der kommenden Woche stattfinden.