Tamara Masia(43) konnte sich nicht mit Beziehungsaus abfinden

Toxische Beziehung: Stalkerin schüttet 28-Jährigem Säure ins Gesicht

Montag, 06. Januar 2020 | 08:07 Uhr

Mailand – Die Mailänder Piazza Gae Aulenti war am Samstagvormittag Schauplatz einer hinterhältigen Beziehungstat. Eine 43-jährige Frau, Tamara Masia, die sich mit dem Aus der Beziehung zu einem 28-Jährigen nicht abfinden konnte, lauerte ihrem Ex-Freund auf und schüttete ihm Säure ins Gesicht. Der junge Mann musste mit mittelschweren Verätzungen im Gesicht und Augenbrennen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Tamara Masia hingegen wurde nach einer mehrstündigen Flucht in den frühen Morgenstunden des Sonntags festgenommen.

Es war am Samstagvormittag kurz nach 11.00 Uhr, als eine mit einer Kapuzenjacke und einer Sonnenbrille bekleidete Frau, die 43-jährige Tamara Masia, in der Piazza Gae Aulenti in Mailand ihrem 28-jährigen Ex-Freund auflauerte. Der 28-Jährige, der in der Cafeteria der Piazza Gae Aulenti arbeitet und gerade unterwegs zu seinem Arbeitsplatz war, wollte eigentlich ein Zusammentreffen mit seiner Ex vermeiden.

Aber da war es bereits zu spät. Nach einem kurzen Zuruf lief sie hinter ihm her. Als er sich umdrehte, besprühte sie ihn zuerst mit Pfefferspray und schüttete ihm dann Säure ins Gesicht. Während der 28-Jährige schmerzerfüllt an Ort und Stelle zusammenbrach, suchte Tamara Masia das Weite. Der 28-Jährige wurde von den herbeigerufenen Rettungskräften erstversorgt und in das Krankenhaus „Fatebenefratelli“ von Mailand eingeliefert, wo ihm die Ärzte Verätzungen im Gesicht und am Hals sowie ein Augenbrennen diagnostizierten.

Tamara Masia und der 28-Jährige hatten sich am 18. Dezember über eine Dating-Seite im Internet kennengelernt. In der Folge war es zwischen den beiden zu einer flüchtigen Beziehung gekommen, die vom 28-Jährigen aber bald abgebrochen worden war. Tamara Masia hingegen konnte und wollte sich offensichtlich nicht mit dem Ende der Beziehung abfinden. Die 43-Jährige, die nach dem Ende einer Beziehung bereits von einem anderen Mann wegen Bedrohung und Stalkings angezeigt worden war, begann ihrem Ex, nachzustellen. Vermutlich hegte Tamara Masia bereits seit Tagen den Plan, ihren Ex-Freund für das Ende der Beziehung zu „bestrafen“. Bereits zwei Tage vor der Tat hatten Nachbarn, die unter der Wohnung des 28-Jährigen eine mit einer Kapuzenjacke bekleidete Frau mit einem Fläschchen in der Hand beobachtet hatten, Alarm geschlagen. Allerdings war die Unbekannte noch vor dem Eintreffen der alarmierten Polizeistreife geflüchtet.

Nach dem hinterhältigen Angriff am Samstag nahmen die Carabinieri umgehend Ermittlungen auf. Dank der Zusammenarbeit mit ihren Kollegen von Vercelli – in der Provinz Vercelli befand sich der letzte feste Wohnsitz der sonst nur in Schlafstätten der Caritas registrierten Täterin – gelang es den Carabinieri innerhalb weniger Stunden, Tamara Masia ausfindig zu machen. Gerade als sie am frühen Sonntagmorgen gegen 3.00 Uhr dabei war, aus einem Geldautomaten Bargeld abzuheben, wurde sie in Genua von den Carabinieri verhaftet.

Tamara Masia, die sich seit ihrer Festnahme im Gefängnis von Genua befindet, wird sich vor Gericht nicht „nur“ wegen Stalkings, sondern auch wegen „der Verursachung von Personenschäden, die zu Entstellungen oder bleibenden Narben im Gesicht führen“ verantworten müssen. Der zum Schutz vor schweren Beziehungstaten im Rahmen des „Codice rosso“ neu eingeführte Artikel 583 quinquies des italienischen Strafgesetzbuches sieht im Falle einer Verurteilung Freiheitsstrafen von acht bis 14 Jahren vor.

Wie ein ähnlicher Fall in Legnano löste auch die Beziehungstat von Mailand in der italienischen Öffentlichkeit Abscheu und Entsetzen aus. Die Tatsache, dass auch höhere Strafen nicht ausreichend zur Verringerung der Gewalttaten beitragen, macht viele Bürger ratlos. Wann werden verlassene Männer und Frauen endlich lernen, mit dem Ende einer Beziehung normal umzugehen, fragen sich viele Italiener.

Von: ka