Er wird vermutlich bleibende Invalidität davontragen

Tragikomisch: Impfgegner versucht Impfstoff mit Venenstaubändern „aufzuhalten“

Sonntag, 02. Januar 2022 | 08:05 Uhr

Bologna – Die Notaufnahme eines Krankenhauses in der norditalienischen Region Emila-Romagna ist kurz vor Jahreswechsel zum Schauplatz eines unglaublichen Vorfalls geworden.

Ein Mann suchte mit einem „schwarzen Arm“ und Oberarmverschluss die Notaufnahme auf. Vom behandelnden Arzt befragt, gab der Patient an, dass er aus Arbeitsgründen notgedrungenen Herzens vor zwei Tagen der Verabreichung der Impfung zugestimmt hatte. Um aber das weitere Eindringen des Impfstoffs in seinen Körper zu verhindern, hatte er auf „Anraten eines Arztes aus dem Internet“ den Arm kurz unter- und oberhalb der Einstichstelle der Impfnadel mit zwei Venenstaubändern abgebunden. Die Folgen sind tragisch.

APA/APA/THEMENBILD/HERBERT NEUBAUER

Die tragikomische Geschichte eines unglaublichen No-Vax-Falles wird von Claudio Luca Biasi, einem Arzt aus Lugo in der Emilia-Romagna, auf seiner Twitter-Seite erzählt. „Ein Patient kommt mit schwarzem Arm und Oberarmverschluss in die Notaufnahme. Auf Nachfrage erklärt er, dass er sich vor zwei Tagen aus Arbeitsgründen impfen ließ. Allerdings wollte er verhindern, dass der Impfstoff in seinen Körper gelangt“, beschreibt Claudio Luca Biasi das unglaubliche Handeln eines offensichtlich radikalen Impfgegners.

Twitter/claudio luca biasi

Notgedrungen hatte der Mann aus beruflichen Gründen der Impfung zustimmen müssen. Er hatte allerdings nie die Absicht gehegt, den von ihm gefürchteten Impfstoff weit in seinen Körper eindringen zu lassen. Wie der Mediziner ironisch und verbittert vermerkt, hatte er auf Anraten eines „Internet-Doktors“ seinen Arm direkt über und unter der Stelle, an der die Dosis injiziert worden war, mit zwei Venenstaubändern abgebunden. Anschließend hatte er die fest zusammen gezurrten Bänder mehr als 24 Stunden lang an seinem Arm belassen. Erst nachdem die Schmerzen zu groß geworden waren, suchte er die Erste Hilfe auf.

LPA/Ivo Corrà

Wären die Folgen dieses unbedachten Handelns nicht so tragisch, könnte die Geschichte aus der Emilia-Romagna Teil einer Komödie sein. „Um das Gefäß zu öffnen, wurde der Patient sofort operiert. Jetzt hat er Schmerzen im Ellennerv. Es gilt als wahrscheinlich, dass er teilweise arbeitsunfähig bleiben wird“, erzählt Claudio Luca Biasi den Ausgang der Geschichte. „Ein Genie!“, so das ironische Fazit des Arztes.

Die „Tragikomödie“ aus der Emilia-Romagna löste in ganz Italien Kopfschütteln aus. Vonseiten der Ärzteschaft wird dringend davor gewarnt, „Ratschlägen von Ärzten aus dem Internet“ zu folgen.

Von: ka