Mindestens ein Meter Abstand – VIDEO

Traurige Liebe in Corona-Zeiten: Checkpoint trennt junges Paar

Dienstag, 10. März 2020 | 07:51 Uhr

Casalpusterlengo – Obwohl inzwischen die ganze Lombardei zur „Roten Zone“ erklärt worden ist, trennen 35 Straßensperren immer noch das ursprüngliche, aus elf Gemeinden bestehende Quarantänegebiet südlich von Lodi vom Rest der Region. Im Sinne der Behörden besteht ein Unterschied zwischen der „Roten Zone“, für die ganz besonders strenge Auflagen gelten, und der „Orange Zone“, zu der der Rest der Lombardei und 14 weitere Provinzen zählen.

Die Einrichtung der „Roten Zone“ macht Federica und Giovanni schon seit zwei Wochen zu einem getrennten Liebespaar. Während Federica in Casalpusterlengo – eine der elf seit Ende Februar unter Quarantäne gestellten Gemeinden – wohnt, lebt Giovanni wenig außerhalb davon. Infolge der Coronavirusepidemie ist die glückliche Zweisamkeit längst kurzen Begegnungen an der Sperre der Landstraße, die von Ospedaletto Lodigiano nach Casalpusterlengo führt, gewichen.

Am Wochenende ist kurz Hoffnung aufgekommen. Nachdem in den sozialen Netzwerken Gerüchte verbreitet worden waren, wonach die ursprüngliche „Rote Zone“ der elf Gemeinden nach der praktischen Absperrung der gesamten Lombardei bald aufgelöst werden soll, haben die jungen Leute gehofft, sich erneut umarmen zu können. Aber die Gerüchte erweisen sich als Fake News. Wie jedes Mal bleibt es auch diesmal nur bei einem Gespräch, bei denen das Paar von den diensthabenden Carabinieri streng dabei überwacht wird, ob es den Mindestabstand von einem Meter einhält.

ANSA/MATTEO CORNER

„Wir treffen uns am Checkpoint und denken daran, wann wir uns erneut umarmen werden“, so das junge Liebespaar. Aber die jungen Leute wollen nicht aufgeben. „Wir bleiben hier, bis sie uns das Ok geben“, so Federica. Auf die Frage des Reportes, was sie als Erstes nach der Quarantäne tun werden, antworten Giovanni und Federica einhellig, dass sie sich trotz Verbots umarmen, küssen und dann davonlaufen werden.

Während die beiden jungen Leute an der Straßensperre kurze Worte austauschen, geht am Checkpoint das „Leben“ weiter. Ein von seiner jungen Tochter begleiteter Mann bringt einem älteren Mann, der sich „auf der anderen Seite“ befindet, in einer Nylontasche ein paar Päckchen, bei denen es sich vermutlich um Medikamente handelt. Den Verordnungen der Behörden und den Anweisungen des Carabiniere folgend, kann der Mann dem anderen die Tasche nicht direkt in die Hand drücken, sondern muss sie auf dem Asphalt niederstellen. Erst von dort kann der ältere Mann die Tasche an sich nehmen. In der Zwischenzeit passieren eine Ambulanz des Roten Kreuzes sowie ein Fahrzeug des Zivilschutzes die Straßensperre. Dazwischen sind die Carabinieribeamten immer wieder gezwungen, Personen an der „Grenze“ zurückzuweisen. Nur wenige Menschen, die über Sondergenehmigungen verfügen, dürfen hingegen den Checkpoint passieren.

I fidanzati divisi dalla zona rossa

Federica e Giovanni sono fidanzati. Lei vive a Casalpusterlengo, uno dei primi comuni finiti nella zona rossa. Lui poco al di fuori. Da 14 giorni non possono abbracciarsi. Oggi l'incontro a un metro di distanza l'uno dall'altro, sotto l'occhio vigile dei carabinieri, al varco tra Ospedaletto Lodigiano e Casalpusterlengo

Pubblicato da Local Team su Domenica 8 marzo 2020

Viele Menschen in Italien machen die Bilder der absurden Szenen tief betroffen.

Von: ka