Nach Eingriff entstellte Frau erstattete Anzeige – VIDEO

Unglaublich: Carabinieri heben illegale “Schönheitsklinik” aus

Dienstag, 14. März 2023 | 07:05 Uhr

Rom – Als nach der Anzeige einer 50-jährigen Frau Carabinieribeamte der Sondereinheit Nas in eine Wohnung im Zentrum der Ewigen Stadt eindrangen, trauten sie ihren Augen kaum. In der Wohnung, die in eine illegale „Schönheitsklinik“ umfunktioniert worden war, stellten die Carabinieri Brustprothesen sicher, die auf den Tischen gestapelt waren. Einfach auf den Regalen liegengelassene gebrauchte Skalpelle, Blutspritzer auf dem Boden, von Staub bedeckte Möbel und chirurgische Instrumente sowie offen herumliegendes chirurgisches Material zeugten von einem Ort, an dem unglaubliche hygienische Zustände herrschten.

YouTube/Carabinieri Nas

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Rom kamen ins Rollen, nachdem eine der vielen Patientinnen, die sich im Laufe der Zeit an das „Schönheitszentrum“ gewandt hatten, durch eine Operation entstellt worden war. Die 50-jährige Frau, die sich in der illegalen „Schönheitsklinik“ einer Blepharoplastik, einer ästhetischen Korrektur rund um das Auge, unterzogen hatte, soll nach der vollkommen misslungen Operation mit einem völlig entstellten Gesicht aufgewacht sein.

Die Frau gab an, dass sie durch den Eingriff erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen, nicht zuletzt bezüglich ihres Sehvermögens, erlitten habe. Um die negativen Folgen der Operation zu beheben, musste die Patientin weitere Eingriffe über sich ergehen lassen, wobei sie neben den gesundheitlichen Auswirkungen auch einen massiven finanziellen Verlust hinnehmen musste. In der Folge erstattete die Frau bei den Carabinieri Anzeige. „Ich habe 1.500 Euro bezahlt und sie haben mich entstellt“, erzählte die 50-Jährige.

Die Schilderung der geschädigten Patientin veranlasste den mit dem Fall betrauten römischen Staatsanwalt dazu, die Carabinieri der Sondereinheit Nas mit einer Hausdurchsuchung zu beauftragen. Als sie der von der Frau genannten „Schönheitspraxis“, die von der Straße aus nicht als solche zu erkennen war, einen Besuch abstatteten, fanden sie schier unglaubliche Zustände vor. In den engen Räumen der Wohnung entdeckten sie Brustprothesen, die auf den Tischen gestapelt waren. Einfach auf den Regalen liegengelassene gebrauchte Skalpelle, Blutspritzer auf dem Boden, von Staub bedeckte Möbel und chirurgische Instrumente sowie offen herumliegendes chirurgisches Material rundeten das Bild der im illegalen „Schönheitszentrum“ herrschenden unglaublichen hygienischen Zustände ab. Es ist unnötig hinzuzufügen, dass die „Klinik“ über keinerlei Genehmigungen für die Durchführung von Schönheitsoperationen verfügte.

YouTube/Carabinieri Nas

Der Inhaber der Klinik konnte zwar einen Abschluss einer medizinischen Fakultät vorweisen, verfügte aber nicht über die zusätzlichen fachärztlichen Ausbildungen, die ihn zur Ausführung von schönheitschirurgischen Eingriffen berechtigt hätten. Außerdem stellten die Carabinieri der Nas in der Wohnung medizindiagnostisches Gerät sicher, das nicht wie vorgeschrieben von Fachpersonal wie Biologen oder biomedizinischen Labortechnikern bedient wurde. Zum Erstaunen der Ermittler soll der Mediziner zudem den Stempel eines Kollegen dazu benutzt haben, seinen Patienten Medikamente zu verschreiben.

Für den Inhaber der illegalen „Schönheitsklinik“ kommt es nun knüppeldick. Neben der Beschlagnahme der Wohnung durch die Carabinieri und der Eintragung ins Ermittlungsregister wegen unbefugter Berufsausübung dürften auf den Mann nicht unerhebliche Schadenersatzforderungen zukommen. Es ist nicht auszuschließen, dass sich nach der Frau weitere Geschädigte bei den Justizbehörden melden. Im Falle einer Verurteilung könnte dem Betreiber der Klinik eine unbedingte Gefängnisstrafe winken.

YouTube/Carabinieri Nas

Nach dem Auffliegen der illegalen „Schönheitsklinik“ fragen sich viele Italiener auf der anderen Seite aber auch, wie Patientinnen überhaupt ernsthaft in Betracht ziehen können, sich in einem solchen „Ambiente“ Hand an sich legen zu lassen. An einem solchen Ort könne keine „Schönheit“ entstehen, bringt ein Schreiber diese Gedanken auf den Punkt.

Von: ka