Das Ergebnis der Autopsie liegt vor

Val di Sole: Massimiliano Lucietti [24] ist aus der Nähe getötet worden

Mittwoch, 02. November 2022 | 16:47 Uhr
Update

Celledizzo – Groß sind die Bestürzung und die Trauer in Celledizzo im Trentino. In der Fraktion von Pejo im Val di Sole-Tal sind nur innerhalb 24 Stunden gleich zwei Mitbürger ums Leben gekommen: Am Montag wurde in den Wäldern oberhalb des Dorfes der 24-jährige Jäger Massimiliano Lucietti tot aufgefunden. Offenbar hat ihn der Schuss eines Gewehres von einer dritten Person am Nacken getroffen. Am Dienstag entdeckte man genau jenen Mann leblos im Wald, der den Leichnam des 24-Jährigen gefunden hatte.

Dabei handelt es sich um den 59-jährigen pensionierten Förster Maurizio Gionta, der viele Jahre im Nationalpark Stilfser Joch gearbeitet hat und ebenfalls Jäger war. Seine Familie hatte Alarm geschlagen, nachdem der Mann nicht nach Hause gekommen war. Während die Ermittler im Fall des 24-Jährigen davon ausgehen, dass dieser vom Schuss eines anderen Jägers getroffen worden war, soll es sich im Fall des 59-Jährigen um Suizid handeln. Er hat sich selbst mit seinem Jagdgewehr gerichtet. Die beiden Toten gehörten zur selben Jagdgruppe.

Sein Leichnam wurde ebenfalls im Wald oberhalb von Celledizzo gefunden – in einem anderen Bereich von dem, wo der 24-Jährige tot gelegen ist. Die Ortschaft zählt rund 350 Einwohner.

Ausgerechnet der 59-Jährige war es gewesen, der am Montag um 7.45 Uhr in der Früh Alarm geschlagen hatte. Er hatte den Fund des 24-Jährigen gemeldet. Dieser hatte in aller Früh seine Wohnung verlassen und war allein in den Wald aufgebrochen. Der 59-Jährige war auch von den Carabinieri ausführlich vernommen worden – zunächst nur als informierte Person.

Die Ermittler versuchen nun zu verstehen, was die beiden Todesfälle verbindet. Am Leichnam des 24-Jährigen wurde eine Autopsie durchgeführt. Deren Ergebnis hat nun bestätigt, dass Lucietti von einer anderen Person getötet worden ist. Der Schuss wurde aus einem Abstand von mindestens einem halben Meter abgefeuert, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Die Entfernung könnte auch noch größer gewesen sein. Eine Verzweiflungstat gilt in seinem Fall zumindest als ausgeschlossen.

Auch die Spurensicherung vom RIS aus Parma wurde hinzugezogen. Ballistische Ergebnisse, von welcher Waffe der Schuss abgegeben worden ist, könnten bereits in den kommenden Tagen vorliegen.

Die Kollegen von Massimiliano Lucietti, die bei der Freiwilligen Feuerwehr sind, eilten zum Einsatzort und stellten mit Bestürzung fest, dass er tot war. Der 24-Jähriger hinterlässt seine Mutter Mirta, seinen Vater Roberto und seinen 18-jährigen Bruder Mattia, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige. Wegen seines Engagements bei der Freiwilligen Feuerwehr war Lucietti sehr bekannt. Beruflich war er bei einer Plastikfabrik in Ossana tätig.

Die Staatsanwaltschaft von Trient hat eine Untersuchung wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt in die Wege geleitet.

Von: mk