41-Jähriger stirbt an schwerer Leberverletzung

Verstörende Bluttat: Wegen “zu viel Lärm” mit Pfeil getötet

Freitag, 04. November 2022 | 08:01 Uhr

Genua – Weil ein 41-jähriger ursprünglich aus Peru stammender Mann, der zusammen mit Freunden die Geburt seiner Tochter feierte, auf der Straße angeblich „zu viel Lärm“ gemacht hatte, ergriff ein 63-jähriger Handwerker seinen Bogen und schoss auf den Peruaner einen Pfeil ab. Der 41-Jährige, der eine schwere Leberverletzung erlitten hatte, erlag wenige Stunden später im Krankenhaus seiner schweren Verletzung. Der 63-jährige Täter wurde wegen vorsätzlicher Tötung mit den erschwerenden Umständen des Rassenhasses und der Nichtigkeit des Tatmotivs festgenommen.

ANSA/LUCA ZENNARO

Es war in der Nacht vom 1. auf den 2. November als Javier Alfredo Romero Miranda zusammen mit Freunden die erst wenige Stunden zuvor erfolgte Geburt seiner Tochter feierte. Nach dem Besuch im Krankenhaus beschlossen der 41-jährige Mann peruanischer Herkunft, der aber seit 26 Jahren in Genua lebt und am Bau arbeitet, und seine Freunde das freudige Ereignis in einer Bar im historischen Zentrum von Genua zu begießen. Während sie einige Biere tranken, schauten sie zugleich die Champions League-Begegnung Liverpool gegen Neapel an. Laut lachend und lärmend verließen die angeheiterten Männer am frühen Allerseelenmorgen kurz vor 1.30 Uhr die Bar und machten sich langsam auf den Heimweg.

Ein 63-jähriger Bewohner der Altstadtgasse, in der die Bar liegt, Evaristo Scalco, störte der unten von der Straße kommende Lärm aber sehr. Seinen eigenen Angaben zufolge war der Handwerker erst kurz zuvor von einer Reise aus Malta zurückgekehrt und konnte infolge des lauten Gelächters der Gruppe keinen Schlaf finden. Zeugen zufolge soll aus dem Fenster des Zimmers oberhalb der Straße aber laute Musik gedröhnt haben. Zudem sei denselben Augenzeugen zufolge der 63-Jährige selbst betrunken gewesen.

Zwischen der Gruppe und dem Mann, der vom Fenster herab die Peruaner anschrie, das Lärmen und Lachen zu lassen und nach Hause zu gehen, soll es in der Folge zu einem Wortgefecht gekommen sein.

Gesichert ist, dass der Handwerker zu einem seiner selbst gebauten Bögen griff und vom Fenster herab auf Javier Alfredo Romero Miranda einen Pfeil abschoss. Das Geschoss traf den 41-jährigen Peruaner tödlich in der Bauchgegend.

Wie die Bilder einer Überwachungskamera zeigen, taumelt der Schwerverletzte nach dem Treffer noch kurz und fällt dann zu Boden. Anschließend ist zu sehen, wie Evaristo Scalco in der schmalen Gasse erscheint und versucht, den Pfeil mit einer Zange aus dem Bauch des Opfers zu ziehen. Im selben Moment wird er von Javiers Freunden angegriffen, die ihn bis zum Eintreffen der von ihnen verständigten Carabinieri und Rettungskräfte festhalten.

Der 41-Jährige wurde vom Notarzt und den Rettungskräften erstversorgt und in die Universitätsklinik von Genua gebracht. Nach seiner Ankunft im Krankenhaus wurde der Pfeil in einer schwierigen Operation entfernt. Allerdings erwiesen sich alle Bemühungen der Mediziner, das Leben des peruanischen Familienvaters zu retten, als vergeblich. Sieben Stunden nach seiner Einlieferung erlag Javier Alfredo Romero Miranda seiner schweren Leberverletzung.

Contestato anche l'odio razziale a Evaristo Scalco, che ha ucciso con una freccia Alfredo Miranda Romero

Contestato anche l'odio razziale a Evaristo Scalco, che ha ucciso con una freccia Alfredo Miranda Romero Festeggiava la nascita del secondo figlio, Javier Miranda Romero, l'uomo ucciso con una freccia in un vicolo di Genova. Contestata l'aggravante razziale: dopo averlo colpito l'artigiano arrestato lo avrebbe insultato.Gabriele Carletti per il Tg3 delle 19 del 3 novembre 2022

Posted by Tg3 on Thursday, November 3, 2022

Evaristo Scalco hingegen wurde von den Carabinieri wegen vorsätzlicher Tötung festgenommen. „Ich wollte nur schlafen, aber es gelang mir nicht. Als ich sah, wie sie gegen die Wand urinierten, verlor ich den Verstand. Als ich sie anschrie, warfen sie Feuerwerkskörper nach mir. Ich bekam es mit der Angst zu tun und benutzte meinen Bogen, aber ich wollte nicht töten“, so die ersten Aussagen von Evaristo Scalco nach seiner Festnahme.

Die Freunde des Opfers hingegen verneinen diese „Rechtfertigung“. Laut ihnen soll die Gruppe lediglich laut gelacht, geredet und sich untereinander etwas gestritten haben.

Posted by Peruanos En Liguria-Italia on Thursday, November 3, 2022

Ersten Erkenntnissen zufolge hielt sich der eigentlich aus Varese stammende 63-Jährige seit einem Monat in Genua auf, um bei der Restauration einiger Boote mitzuwirken. In seiner Freizeit ging der ausgebildete Bootsbaumeister seinem großen Hobby, der Fertigung von Bögen, nach. In seiner Wohnung beschlagnahmten die Carabinieri neben der Tatwaffe zwei weitere Bögen sowie rund 60 Pfeile. Beim Pfeil, der den Peruaner tötete, handelte es sich um ein absolut tödliches Geschoss, das normalerweise bei der Jagd auf Wildschweine verwendet wird.

Einer Rekonstruktion der Tat durch die Carabinieri folgend, geht die Staatsanwaltschaft von Vorsatz aus. Evaristo Scalco wurde wegen vorsätzlicher Tötung mit den erschwerenden Umständen des Rassenhasses und der Nichtigkeit des Tatmotivs verhaftet und in Untersuchungshaft genommen.

Von: ka