Opfer erleidet schwerste Kopf- und Gehirnverletzungen

Verstörende Gewalt: „Liebesrivale“ fast zu Tode geprügelt

Freitag, 26. März 2021 | 08:00 Uhr

Mailand – Die lombardische Metropole Mailand war Schauplatz einer verstörenden Gewalttat. Weil ein 30-jähriger Mann in einem sozialen Netzwerk ein Foto mit seiner neuen Freundin gepostet hatte, wurde er von ihrem Ex-Freund und dessen Vater fast zu Tode geprügelt. Infolge der vielen Schläge und Tritte erlitt der 30-Jährige schwerste Kopf- und Gehirnverletzungen. Der Mann, der nach einer Notoperation auf der Intensivstation liegt, schwebt noch immer in Lebensgefahr. Der 20-jährige Ex-Freund und sein Vater wurden hingegen wegen versuchten Mordes festgenommen.

apa

Der unglaublich brutale „Rachefeldzug“ begann am vergangenen Sonntagabend mit einigen harmlosen Fotos im Chat eines sozialen Netzwerks, die zwei Paare – darunter einen 30-jährigen Mann mit seiner 23-jährigen Freundin – zeigen. Zum Unglück des jungen Mannes erregten die Bilder, die die beiden Paare während eines gemeinsamen Abendessens geschossen hatten, die Aufmerksamkeit des 20-jährigen Ex-Freunds der 23-Jährigen, dessen Beziehung zur jungen Frau erst vor Kurzem in die Brüche gegangen war. Noch am selben Abend tauschten die beiden Männer über den Chat immer „glühendere Botschaften“ aus. Zuletzt drohte der 20-Jährige, der sich mit dem Ende der Beziehung offensichtlich nicht abfinden wollte, dem neuen Freund seiner Ex-Freundin damit, dass er ihn bald „besuchen“ werde.

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Noch in der Nacht vom Sonntag auf den Montag setzte der 20-Jährige sein „Versprechen“ in die Tat um. Zusammen mit seinem Vater – einem 45-jährigen vorbestraften Kriminellen – suchte der junge Mann seinen „Liebesrivalen“ auf, um ihm „eine Lektion zu erteilen“. Kurz vor 1.00 Uhr am frühen Montagmorgen hörte der 30-Jährige, wie zwei Männer wilde Verwünschungen aussprechend mit den Fäusten gegen die Haustür schlugen. Nachdem er vergeblich versucht hatte, die beiden zum Gehen zu bewegen, öffnete der 30-jährige Student, der mit dem Besitzer des Apartments in Wohngemeinschaft lebt, die Haustüre.

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Nach dem Öffnen der Türe fielen der 45-Jährige und der 20-Jährige sofort über den 30-Jährigen her. Mit Tritten und Fausthieben schlugen und prügelten die beiden Männer auf das Opfer ein. Dabei teilte die brutalsten Tritte, Schläge und Hiebe der vorbestrafte Vater des 20-Jährigen aus. Erst als der Student wehrlos am Boden lag, ließen die beiden von ihm ab und suchten das Weite. Der Freund des Opfers leistete ihm Erste Hilfe und verabreichte ihm ein Schmerzmittel. Als der junge Mann in der Nacht begann, an Übelkeit und Bewusstlosigkeit zu leiden, verständigte der Inhaber der Wohnung die Rettungskräfte.

Facebook/Questura di Milano

Der 30-Jährige wurde vom Notarzt und den Rettungskräften erstversorgt und gegen 4.00 Uhr in das Krankenhaus „Niguarda“ von Mailand gebracht. Die Mediziner erkannten sofort den Ernst der Lage. Aufgrund des Schädelbruchs und der gefährlichen Gehirnblutung, die der junge Mann von der blinden Gewalt davongetragen hatte, wurde der 30-Jährige umgehend einer Notoperation unterzogen. Dabei mussten die operierenden Chirurgen die von einem Bruch durchzogene Hirnschale mit Schrauben aus Titan fixieren. Der junge Mann, der nach der Operation auf die Intensivstation verlegt wurde, schwebt noch immer in Lebensgefahr.

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Den Hinweisen der behandelnden Ärzte und des Freundes des Opfers folgend, nahm die Polizei sofort Ermittlungen auf. Dank der Aussagen des Inhabers der Wohnung gelang es den Polizeibeamten, die Vorgeschichte und den gesamten Ablauf der Gewalttat zu rekonstruieren. Nur wenige Stunden nach der Tat wurden die beiden Täter festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt. Der 20-Jährige und sein Vater werden sich vor Gericht wegen versuchten Mordes verantworten müssen.

Das verstörende Gewaltverbrechen, das allen Anschein nach von einem harmlosen Foto „ausgelöst“ worden war, sorgte weit über die lombardische Metropole hinaus für Ungläubig- und Verständnislosigkeit. Wie kann Eifersucht nur so blind und gewalttätig machen, fragen sich viele Italiener.

 

 

Von: ka