CTS ruft zu Impfung der Fünf- bis Elfjährigen auf – VIDEO

„Zeigt, wie sehr ihr eure Kinder liebt, indem ihr sie so gut wie möglich schützt“

Donnerstag, 16. Dezember 2021 | 08:18 Uhr

Rom – Franco Locatelli, der Koordinator des Technisch-Wissenschaftlichen Komitees (CTS), das das Gesundheitsministerium berät, hegt keinen Zweifel, dass die Impfung die Gelegenheit schlechthin ist, die Fünf- bis Elfjährigen vor Covid-19 und vor allem vor seinen schlimmsten Folgen zu schützen.

„Zeigt, wie sehr ihr eure Kinder liebt, indem ihr sie so gut wie möglich schützt“, so Franco Locatelli, der die Familien dazu aufruft, die Gelegenheit zur Impfung zu nutzen. „Auf 10.000 symptomatische Fälle entfallen 65 Einweisungen ins Krankenhaus, sieben Prozent der Kinder können Symptome von Long Covid entwickeln“, warnt der Koordinator des CTS davor, die Gefahr, die von Corona für Kinder ausgeht, zu unterschätzen.

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Im Krankenhaus Spallanzani in Rom sind am Mittwochnachmittag die ersten fünf italienischen Kinder gegen Covid-19 geimpft worden. „Die geimpften Kinder sind zwischen sechs und neun Jahre alt. Um diesen Moment in ein Fest zu verwandeln, haben sich unsere Mitarbeiter in Clowns verkleidet. Ich bin sehr zufrieden“, erklärt der Assessor für das Gesundheitswesen der Region Latium, Alessio D’Amato.

„Die Impfung dient dazu, unsere Kinder vor dem Risiko zu schützen, an dieser schweren Pathologie zu erkranken“, so Franco Locatelli, der einmal mehr unterstreicht, dass ein schwerer Covid-19-Verlauf in seltenen Fällen auch Kinder betreffen kann. Der Koordinator des Technisch-Wissenschaftlichen Komitees (CTS), der das das Gesundheitsministerium berät, bekräftigt daher erneut, wie wichtig es ist, mit der Impfkampagne für Kinder unverzüglich zu beginnen.

„Es gibt Schätzungen des ECDC, wonach auf 10.000 symptomatische Fälle 65 Einweisungen ins Krankenhaus entfallen. In sechs Fällen ist sogar eine Verlegung auf die Intensivstation notwendig und in einem Fall auf 10.000 Covid-19-Fälle bei Kindern führt die Krankheit sogar zum Tod“, erläutert der Professor anlässlich der Vorstellung der italienischen Impfkampagne für Kinder gegen Covid-19.

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Zusätzlich zum nicht zu unterschätzenden Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs – fügt Locatelli hinzu – „gibt es Hinweise darauf, dass bei etwa sieben Prozent der Kinder Long Covid-Symptome auftreten können“. Aus diesen Gründen ruft der Koordinator des CTS die Eltern dazu auf, die Gelegenheit zur Impfung ihrer Kinder so bald als möglich zu nutzen. „Die Impfung ermöglicht es auch, den regelmäßigen Schulbesuch mit Präsenzunterricht und die für die psychische Entwicklung der Kleinen so wichtigen Freizeitaktivitäten zu gewährleisten“, fährt Franco Locatelli fort. „Zieht die Impfung in Betracht und sprecht mit eurem Kinderarzt. Zeigt, wie sehr ihr eure Kinder liebt, indem ihr sie so gut wie möglich schützt“, so der eindringliche Appell des Professors, der an der Universität „La Sapienza“ pädiatrische Krankheiten lehrt.

DA GIOVEDÌ LE VACCINAZIONI AI BAMBINI TRA I 5 E GLI 11 ANNI

DA GIOVEDÌ LE VACCINAZIONI AI BAMBINI TRA I 5 E GLI 11 ANNIDa giovedì cominciano le somministrazioni del vaccino ai più piccoli, i bambini tra i 5 e gli 11 anni, con il Lazio che anticipa già a domani. Abbiamo incontrato il professor Carlo Federico Perno, direttore di microbiologia dell'ospedale pediatrico Bambino Gesù di Roma. Elisa D'Alto dal Tg3 delle 19 del 14 dicembre 2021

Posted by Tg3 on Tuesday, December 14, 2021

Um die Familien in Bezug auf die Nebenwirkungen der Impfung bei Kindern zu beruhigen, unterstreicht Locatelli, dass „wir bisher keine unerwünschten Wirkungen festgestellt haben“.

Auch die Präsidentin der italienischen Gesellschaft für Pädiatrie (Sip), Annamaria Staiano, blickt dem Beginn der Impfkampagne für die Fünf- bis Elfjährigen mit Zuversicht entgegen.

„Wir begrüßen mit Begeisterung die Möglichkeit, Kinder aus gesundheitlichen, psychologischen und sozialen Gründen impfen zu können. Zunächst muss hervorgehoben werden, dass die Inzidenz bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren gestiegen ist und in den letzten Wochen die Marke von 250 Fällen pro 100.000 Personen erreicht hat. Auch verglichen mit der Altersgruppe der Zwölf- bis Neunzehnjährigen, von denen der Großteil geimpft ist, fällt die Zunahme der Fälle deutlich aus“, erklärt Annamaria Staiano. „Die Impfung ist sicher und wirksam und ermöglicht eine Rückkehr zum normalen Leben“, abschließend die Präsidentin der italienischen Gesellschaft für Pädiatrie, die die Sichtweise von Franco Locatelli teilt.

Locatelli führt weiter aus, dass sich das Technisch-Wissenschaftliche Komitee für die Impfkampagne für Kinder keinen zu überschreitenden Schwellenwert gesetzt hat, ab dem die Kampagne als Erfolg gewertet werden kann. „Wir haben uns bewusst keine Schwellenwerte gesetzt, ab deren Überschreitung wir zufrieden wären. „Wir möchten, dass sich möglichst viele Eltern mit ihren Kindern an der Impfkampagne beteiligen und die Familien diese Gelegenheit nutzen, die Gesundheit ihrer Kinder zu schützen und dafür zu sorgen, dass die Orte, an denen die Kinder gemeinsam spielen und Spaß haben, sicher sind“, meint der Koordinator des CTS.

Das dürfte allerdings nur die halbe Wahrheit sein. Die Verantwortlichen der Impfkampagne hoffen natürlich die große Mehrheit der Eltern dazu bewegen zu können, ihre Kinder impfen zu lassen. Mit Spannung wird in Italien und Südtirol – in Südtirol starten die Vormerkungen am Freitag und die Verabreichungen der ersten Impfdosen am Samstag – der Start der Coronaschutzimpfung der Kinder von fünf bis elf Jahren erwartet.

Von: ka