Von: luk
Bozen – Am Samstag, den 11. November 2017 jährt sich zum 99. Male der Tag, an dem italienische Truppen im Jahre 1918 den Brenner und das Gebiet von Toblach erreicht, und damit die Zerreißung Tirols vollzogen haben. Darauf weisen der Schützenbund und die Süd-Tiroler Freiheit hin.
“Heldenhaft waren die Grenzen unserer Heimat in den vorausgegangenen Kriegsjahren verteidigt worden. Keine Handbreit Tiroler Boden konnte auf Dauer vom untreuen Bündnispartner Italien im Kampfe erobert werden. Erst nach geschlossenem Waffenstillstand konnten das italienische Heer und seine Verbündeten ohne militärischen Widerstand in Tirol einrücken. Bis heute wird jener Tag, der 4. November in Italien als großer Siegestag gefeiert. Im Jahre 1998, 80 Jahre danach, hat der Südtiroler Schützenbund den 11. November zum jährlichen Aktionstag “Das Land Tirol in Trauer” ausgerufen. In stillem Gedenken an die Opfer dieses Krieges mit all seinen Folgen für die Tiroler Bevölkerung und im festen Glauben, dass Unrecht nicht ewig währen kann, wird an diesem Tage die Tiroler Fahne mit Trauerflor gehisst und damit ein Bekenntnis zur historisch gewachsenen Einheit Tirols im europäischen Geiste abgelegt”, so die Schützen.
Der Südtiroler Schützenbund ruft seine Kompanien auf, am 11. November an gut sichtbarer Stelle von 6.00 bis 18.00 Uhr die Tiroler Fahne mit Trauerflor zu hissen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es keine Bestimmung gibt, die das Hissen der Tiroler Fahne samt Trauerflor verbieten würde. Lediglich für das Aufstellen von Fahnenmasten, die eigens für diese Aktion auf öffentlichem Grund dort neu aufgestellt werden, ist eine Genehmigung der zuständigen Gemeindeverwaltung erforderlich. Auf Privatgrund hingegen nicht.
“Keine Unrechtsgrenze hält ewig”
“Während andere Völker und Regionen ihre Freiheit längst wiedererlangt haben, ist Tirol eines der letzten noch immer geteilten Länder im Herzen Europas. Süd-Tirol ist jedoch auch nach 99 Jahren der Fremdbestimmung noch immer kein Teil von Italien geworden. Immer mehr Südtiroler trauen sich heute ganz selbstbewusst auszusprechen, dass sie keine Italiener sind und auch nicht zu Italien gehören wollen. Es ist daher wichtig, am 11. November an diesen Trauertag zu gedenken, noch viel wichtiger ist es aber, den Blick nach vorne zu richten und auf die Loslösung von Italien hinzuarbeiten”, so die Süd-Tiroler Freiheit.
“Die Geschichte zeigt, dass Unrechtsgrenzen nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Auch die Teilung Tirols kann auf Dauer nicht aufrecht erhalten werden, wenn Tiroler nördlich und südlich des Brenners zusammenstehen und vor allem die Grenze in den Köpfen niederreißen. Jeder Schritt in Richtung Europa und jede neue Form der Zusammenarbeit in der Europaregion Tirol, ist ein weiterer Schritt weg von Italien”, heißt es abschließend.