Von: luk
Bozen – Am heutigen Staatsfeiertag hat Landeshauptmann Arno Kompatscher gemeinsam mit dem Regierungskommissär Vito Cusumano, dem Bürgermeister von Bozen Renzo Caramaschi und dem Südtiroler Präsidenten der Italienischen Vereinigung der Partisanen ANPI Guido Margheri an einer Gedenkfeier mit Kranzniederlegung an der Mauer des ehemaligen Lagers in der Reschenstraße in Bozen teilgenommen.
Der Staatsfeiertag am 25. April erinnert an die Befreiung von Faschismus und Nationalsozialismus sowie an die Opfer des Zweiten Weltkriegs, steht heuer aber in einem ganz besonderen Kontext, wie Landeshauptmann Kompatscher betont: “Viele Jahrzehnte galt Freiheit als eine Selbstverständlichkeit. In diesen Wochen allerdings schränken die Covid-19-bestimmten Maßnahmen unsere Freiheiten ein – und sie machen uns bewusst, welch enormen Wert die Freiheit hat.”
Der Landeshauptmann blickte aber auch zurück: “Das aus der Asche des Zweiten Weltkriegs entstandene Europa ist das größte Freiheits- und Friedensprojekt in unserer Geschichte. Obwohl – oder gerade weil die europäische Gemeinschaft durch die vom neuartigen Coronavirus verschärfte Tendenz zum nationalstaatlichen Denken derzeit auf eine harte Probe gestellt wird, müssen und wollen wir uns unserer gemeinsamen Ziele und Werte bewusst sein.” Kompatschers Aufruf ist klar: “Geben wir gerade in schwierigen Zeiten dem Nationalismus, der Kleinstaaterei und dem Populismus keine Chance: Einzig ein gemeinsames Europa, das auf den Werten der Freiheit, Demokratie und Solidarität aufbaut, garantiert uns dauerhaft Frieden, Sicherheit und Wohlfahrt.”
Kleiner Rahmen auch in Meran
Aufgrund der Covid-19-Bestimmungen fand die Gedenkfeier auch in Meran unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Im Gedenken an die Kriegsopfer und an das erfolgreiche Ende des Kampfes gegen Faschismus und Nationalsozialismus legten Bürgermeister Paul Rösch und Vizebürgermeister Andrea Rossi heute Vormittag am städtischen Friedhof in der St.-Josef-Straße einen Kranz nieder. Mit dabei waren auch waren die Stadträte Stefan Frötscher, Nerio Zaccaria und Diego Zanella.
“Gerade in diesen Tagen der Einschränkungen merken wir, wie wichtig die Freiheiten und Grundrechte für uns sind, die jene mutigen Männer und Frauen vor 75 Jahren unter enormen Opfern und Anstrengungen errungen haben. Nicht wenige haben dafür sogar ihr Leben gegeben. Der heutige Tag steht auch ohne eine große, öffentliche Zeremonie ganz im Zeichen des Gedenkes und der Dankbarkeit dafür, dass wir heute in Freiheit leben dürfen”, sagte Bürgermeister Paul Rösch.
“Wie wir in dieser schwierigen Zeit denen Danke sagen, die in den Sanitätsstrukturen, in der Pflege, auf der Straße, in den Geschäften und in den Ämtern für unsere Zukunft arbeiten, müssen wir uns auch bei all jenen bedanken, die unsere heute bestehende Demokratie erst ermöglicht haben, indem sie mit Mut und Idealismus den Kampf um die Freiheit aufgenommen haben”, unterstrich Vizebürgermeister Andrea Rossi.
Aufgrund der derzeitigen Notsituation, in der öffentliche Veranstaltungen nicht erlaubt sind, haben sich das Kulturamt, das Palais Mamming Museum und die Stadtbibliothek eine besondere Aktion ausgedacht, um die Bevölkerung auf diesen Anlass aufmerksam zu machen. Auf den jeweiligen Facebookseiten wird das Stadtmuseum täglich Dokumente zu diesem Thema posten und die Stadtbibliothek einminütige Lesungen veröffentlichen.