Kommentar

Keine Entschärfung, sondern eine Warnung

Dienstag, 31. Oktober 2017 | 10:51 Uhr

Bozen – Mit ihrem Bericht über die „Banalität des Bösen“ des Bösen nach dem Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem machte sich Hannah Arendt viele Feinde. Viele wollten im SS-Obersturmbannführer ein Monster sehen. Stattdessen bezeichnete sie ihn als Bürokraten, der nur an sein eigenes Fortkommen dachte. Nicht dumm, sondern „schier gedankenlos“.

Ein Kennzeichen von totalitären Herrschaften ist Grausamkeit, die oft sprachlos macht. Die Ursachen, warum Diktatoren immer wieder an die Macht kommen, liegen oft im blinden Mitläufertum, im Stillschweigen um der eigenen Vorteile willen, im Nichthinsehen.

Insofern ist das Hannah Arendt-Zitat „Niemand hat das Recht zu gehorchen!“, das am Mussolini-Relief angebracht wird, in der Tat eine Mahnung, an die man sich auch noch heute erinnern sollte.

Von: mk

Bezirk: Bozen