Übergabe an die zuständige Landesrätin

4.000 Unterschriften zur Rettung des Brixner Auwaldes

Sonntag, 21. November 2021 | 15:39 Uhr

Bozen/Brixen – Am Freitag überreichten das Team Auwald und der Umweltverein WWF der Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege, Maria Magdalena Hochgruber Kuenzer, rund 4.000 Unterschriften von der auf der Plattform „Change.org“ gestarteten Petition zur Rettung des Brixner Auwaldes.

Dieser Wald sei einer der letzten Fragmente der ursprünglichen Flusslebensräume des Eisacktales und zeichnet sich durch ein hohes ökologisches Potenzial aus, betonen die Umweltschützer. Das Gebiet ist reich an Biodiversität: Es beherbergt 65 Pflanzenarten, 64 Vogelarten, von denen 29 dort auch brüten, sieben Fledermausarten, Reptilien und zahlreiche Insektenarten. Hier die Argumente der Umweltverbände im Wortlaut:

– Der Auwald in der Industriezone ist für gefährdete Tierarten, die auch in der Roten Liste Südtirols aufscheinen, von sehr großer Bedeutung. – Der Wald ist einer der wichtigsten Brutplätze des Graureihers in Südtirol. 2019 wurden dort von Fachleuten 13 Brutpaare beobachtet.

– Dieser Auwald ist einer der letzten Lebensräume des Kleinspechts, der in Südtirol nur noch in den Wäldern der Talsohle von Brixen und Bruneck vorkommt.

– Der Schutz dieses Auwaldes trägt auch zur Bekämpfung des Klimawandels bei. Die großen Bäume haben viel CO2 aufgenommen, Kohlenstoff in der Biomasse gespeichert und geben Sauerstoff an die Atmosphäre ab. Andererseits führt die Zerstörung des Waldes und die Nutzung oder Verbrennung von Biomasse zur Bildung von CO2 und dessen Freisetzung in die Atmosphäre.

Aufgrund seines hohen ökologischen Wertes werde der Auwald als „Wald mit besonderem Landschaftsschutz“ eingestuft und sei durch europäische Richtlinien geschützt.

Das Grundstück, auf dem sich der Wald befindet, wurde von der Firma Progress, die Betonfertigteile herstellt, gekauft. Das Unternehmen möchte das Gewerbegebiet erweitern und dort ein neues Industriegebäude und überdachte Parkplätze bauen. Die Petition zur Rettung des Waldes wurde von rund 4.000 Menschen unterzeichnet, darunter auch aus anderen Regionen und anderen europäischen Staaten. Die Umweltverbände fordern, dass der Wald und seine Biodiversität nicht zerstört werden, und sie wollen weiterhin informieren und sensibilisieren.

Von: mk

Bezirk: Bozen, Eisacktal