Von: mk
Bozen – „Die herrschenden Zustände bei der Post sind untragbar“, kritisiert der Freiheitliche Fraktionssprecher im Landtag, Pius Leitner, in einer Aussendung einleitend. In den Sommermonaten schockierten Berichte über ‚entsorgte‘ Postzustellungen in Südtirols Wäldern die Bevölkerung. Zeitungen und Briefe wurden von den Aushilfsbriefträgern aus Mangel an Orts- und Sprachkenntnissen einfach im Wald ausgesetzt. In einem angeblich zivilisierten Land dürfe es keine derartigen Vorfälle geben, hält Leitner fest.
„Für die meisten Probleme ist die Postverwaltung selbst schuld und unternimmt keine notwendigen Schritte, um eine zeitgerechte Postzustellung gewährleisten zu können. Zurzeit ist es nicht möglich, die Autonomiebestimmungen bezüglich des Proporzes und der Zweisprachigkeit beim Personal zu kontrollieren. Zudem sind die Zugangskriterien so festgelegt, dass Interessierte von Anfang an keine Chance haben. Es ist sinnlos, von einem Aushilfsbriefträger einen Maturaabschluss mit 70/100 Punkten zu verlangen. Somit werden den Südtiroler Briefträgern Kollegen von außerhalb der Provinz vorgesetzt, die weder zweisprachig sind noch die örtlichen Gegebenheiten kennen und deshalb die Post im Wald entsorgen, weil sie den Adressaten nicht finden“, erklären die Freiheitlichen.
„Die Verhandlungen mit der Verwaltung der Post und den staatlichen Stellen zur Übernahmen des öffentlichen Postdienstes in Südtirol sollen ab Anfang September wieder aufgenommen werden“, entnimmt der Freiheitliche Landtagsabgeordnete aus der Antwort auf seine Anfrage zum Übergang der Post ans Land. „Hinzu soll die Überarbeitung der Aufnahmekriterien für das Postpersonal kommen“, hält Leitner mit Blick auf die vorliegenden Informationen fest.
„Weder der Landesregierung noch dem Regierungskommissariat in Bozen liegen Informationen über etwaige Anzeigen vor, die im Zuge der Postentsorgung in Südtirols Wäldern eingegangen sind“, erläutert der Freiheitliche Landtagsabgeordnete. „Mit Nachdruck ist an einem raschen Übergang der Post an das Land zu arbeiten“, unterstreicht Pius Leitner abschließend, „denn sowohl die langen Wartezeiten, das unzuverlässige Zustellen der Postsendungen und mangelnde Sprach- und Ortskenntnisse müssen der Vergangenheit angehören.“