„Nicht-EU-Bürger-Kontingent auch für Einheimische nutzen“

Arztwahlchaos in Bruneck: Viele mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen

Dienstag, 11. September 2018 | 16:19 Uhr

Bruneck – “Viele Patienten, die gestern in Bruneck teilweise ab 4.00 Uhr früh zur Arztwahl in einer riesigen Menschenschlange warteten, mussten am Ende unverrichteter Dinge wieder abziehen”, konnte der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, in Erfahrung bringen.

“Es gibt zwar noch zwei Ärzte mit freien Kontingenten. Aber die freie Arztwahl wird mit diesem System zur Farce. Jeder Arzt hätte noch ein Zusatzkontingent von jeweils 225 Stellen für Nicht-EU-Bürger, das zum Beispiel von saisonalen Kräften genutzt werden kann. Dieses Kontingent hat sicher einen Sinn, es wird aber nur selten wirklich ausgeschöpft. In vielen Fällen bleibt es größtenteils ungenutzt. In Südtirol wird vom Zusatzkontingent für alle Hausärzte das über 64.000 Stellen weit mehr als die Hälfte nicht genutzt. 38.800 Patientenstellen sind frei. Auch den Brunecker Hausärzten zur Verfügung stehende Zusatzkontingent ist laut einer Aulistung der Landesregierung die mir vorliegt bei weitem nicht ausgeschöpft”, so Pöder.

“Der Landtag hat sich grundsätzlich bereits im vergangenen Jahr auf Antrag Pöders für die Nutzung des Kontingents ausgesprochen. Aber offenbar mahlen in der Sanität in jeder Hinsicht die Mühlen langsam. Man muss aber sagen, dass über dieses Kontingent die Landesregierung nicht alleine entscheiden kann sondern auch die Zustimmung Roms braucht”, unterstreicht der Abgeordnete abschließend.

Auch die die Fünf-Sterne-Bewegung, die Freiheitlichen und die Süd-Tiroler Freiheit kritisierten die Zustände bei der Hausarztwahl.

Von: mk

Bezirk: Bozen, Pustertal