Kommentar

Auch Facebook muss sich an die Regeln halten!

Dienstag, 07. Februar 2017 | 18:53 Uhr

Bozen – Wer gegen das mächtigste soziale Netzwerk der Welt antritt, stellt sich gegen Transparenz, Offenheit und Innovation und wird von fast zwei Milliarden zufriedenen Kunden widerlegt. Anwalt Chan-jo Jun tut es trotzdem.

Facebook bietet viele Vorteile. Doch Hasskommentare, Beleidigungen und Verleumdungen sind die Kehrseite des sozialen Netzwerkes.

Chan-jo Jun versucht dem Konzern unter anderem dadurch beizukommen, indem er den Syrer Anas M. vertritt. Dessen Selfie mit Kanzlerin Angela wurde auf Facebook mehrmals neben Fahndungsfotos von Terroristen montiert. Der Anwalt kämpft dafür, dass in Deutschland die öffentliche Bedrohung von Ausländern in Massenmedien nicht mehr möglich ist – wie vor dem Internet.

Ziel ist es, dass Facebook nicht nur die verleumderischen Ausgangs-Beiträge löscht, sondern auch dazu verpflichtet wird, geteilte Posts mit demselben Inhalt zu entfernen. Wie überall sollte gelten: Das Recht auf Meinungsfreiheit stößt an seine Grenzen, wenn die Würde von anderen verletzt wird.

Gleichzeitig verlangt der Anwalt für seinen Mandanten auch finanziellen Schadensersatz. Einige Kommentatoren auf Südtirol News hat das verwundert. Dabei stellt sich die Frage: Würde sich jemand aufregen, wenn ein Bozner Unternehmer Schadensersatz fordert, weil ihn jemand öffentlich zum Terroristen abgestempelt hat?

Von: mk

Bezirk: Bozen