Von: mk
Meran – Auch in Meran sind Spaziergänge und sportliche Betätigungen ab sofort und bis nach Ostern nur mehr in einem Abstand von 200 Metern von der eigenen Wohnung erlaubt.
Um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen, hat Bürgermeister Paul Rösch heute Nachmittag wie zuvor bereits mehrere seiner Amtskollegen eine entsprechende Anordnung unterzeichnet. Das jüngste Dekret des Landeshauptmanns vom 6. April hatte den Bürgermeistern diese Möglichkeit eröffnet. Rösch traf die Entscheidung nach Rücksprache mit dem Krankenhaus Meran.
„Auch wenn es nicht allen bewusst ist: Die Zahl der Covid-19-Patienten hat eben erst zu sinken begonnen und das Sanitätssystem steht immer noch unter einem hohen Druck. Wenn wir nicht aufpassen, machen wir in wenigen Tagen alles zunichte, was wir mit unseren Anstrengungen in den vergangenen Wochen erreicht haben.“
Die Polizei werde sicher nicht mit dem Maßband kontrollieren, so Rösch. Doch verschärfte Kontrollen seien gerade am Osterwochenende notwendig, um einige Unbelehrbare zur Raison zu bringen. „Es geht nicht darum, dass ab 200 Metern Entfernung von der eigenen Wohnung die Gefahr einer Infektion steigt“, sagte Rösch. Was mit der Entfernung aber sehr wohl steige, sei die Wahrscheinlichkeit, anderen Menschen zu begegnen.
„Gerade dies zu verhindern, ist aber das Ziel der Ausgangsbeschränkungen“, so der Bürgermeister, der mit der klaren Entfernungsvorgabe noch einen zweiten Zweck verfolgt: „Sie macht noch einmal allen deutlich, dass wir wirklich nur in Notfällen das Haus verlassen sollen.“ Lange Osterspaziergänge seien heuer leider nicht drin.
Der Einzelne muss zurückstehen
„Ich bin selbst ein Naturmensch und würde nichts lieber tun, als bei diesem Wetter im Freien Sport zu treiben. Ich weiß auch genau, dass das mir persönlich und meiner Gesundheit gut tun würde. Doch in der derzeitigen Lage geht es nicht um den Einzelnen, sondern um uns alle. Denn wenn sich an Ostern alle zu ausgedehnten Spaziergängen nach draußen aufmachen, bekommen wir Probleme. Daher müssen wir alle einen Schritt zurück machen und ein Opfer bringen.“
Die wichtigsten Verhaltensregeln bleiben nach wie vor dieselben: zwei bis drei Meter Abstand halten und häufiges Händewaschen. „Ich bin überzeugt davon, dass wir diese Krise gemeinsam überstehen werden. Und ich bin schon jetzt beeindruckt von der Solidarität und der Nachbarschaftshilfe der Meranerinnen und Meraner, von der ich jeden Tag erfahre. Es wird ein anderes Ostern werden als üblich, aber auch eines, das besonders im Zeichen der Achtsamkeit und der Nächstenliebe steht“, so der Bürgermeister.