Von: mk
Bozen – Südtirols Gemeinderatswahlen sind geschlagen. Richtigen Wahlverlierer gibt es keinen: Die Süd-Tiroler Freiheit stellt zwar keinen Bürgermeister, hat aber landesweit deutlich zugelegt, während die SVP im Vergleich zu 2020 Bürgermeister dazugewinnt. Trotzdem sollten bei aller Freude auch nach dieser Wahl ein paar Schlüsse gezogen werden – wie etwa in Bozen.
Gemeinderatswahlen sind in erster Linie Personenwahlen, während parteipolitisches Kalkül in den Hintergrund rückt. Dennoch gilt wie bei jeder Wahl: Kandidaten kommen dann an, wenn sie die Befindlichkeiten in der Bevölkerung spüren und klare Kante zeigen. Dadurch gewinnen sie an Profil und werden greifbar.
Bozen ist dafür das beste Beispiel: Die SVP ist mit 16,1 Prozent der Stimmen die stärkste Fraktion im Bozner Gemeinderat vor Fratelli d’Italia mit 15,4 Prozent. Johanna Ramoser ist mit 1522 Vorzugsstimmen jene SVP-Kandidatin in der Landeshauptstadt, die am meisten Stimmen bekommen hat.
Wir erinnern uns: Als Stadträtin setzte sich Ramoser in der vergangenen Legislaturperiode unter anderem für die Zukunft der deutschen Schule in Bozen ein. Weil dort immer mehr italienischsprachige Kinder eingeschrieben werden, sind deutschsprachige Schüler in manchen Klassen oft in deutlicher Unterzahl und haben so das Nachsehen.
Ramoser machte auf diese Problematik vehement aufmerksam und eckte dabei nicht nur beim Koalitionspartner an. Kritik kam auch aus den Reihen der Landesregierung und aus dem Schulamt. Trotzdem hat Ramoser das Anliegen weiter vorangetragen – ein Engagement, das viele Wähler wohl nicht vergessen haben.
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