Von: mk
Bozen/Bologna – In Bologna fand die Tagung des italienischen Gemeindenverbandes ANCI statt, zu der auch der Bürgermeister von Bozen, Claudio Corrarati, geladen war. Am Rande der Tagung hatte Bürgermeister Corrarati Gelegenheit, sich mit dem Bürgermeister von Taranto, Piero Bitetti, auszutauschen.
Beide Bürgermeister zeigten sich besorgt über die Zukunft der zwei metallverarbeitenden Betriebe Ex-Ilva in Taranto und Stahlwerke in Bozen. Obwohl die beiden Betriebe große geographische wie auch soziale Unterschiede trennen, so befinden sie sich doch in einer sehr ähnlichen Situation, die eng mit der künftigen Entwicklung der metallverarbeitenden Industrie und den damit zusammenhängenden Folgen für die Wirtschaft und die Gesellschaft verknüpft ist.
Corrarati und Bitetti stellten fest, dass die Diskussionen um die Zukunft der Stahlwerke nicht nur den Industriebetrieb als solchen betrifft, sondern dass sie auch Auswirkungen auf das Leben in der jeweiligen Stadt und den sozialen Zusammenhalt hat. Eine Krise in diesen Betrieben kann zu einem Abbau von Arbeitsplätzen führen, was wiederum negative Folgen für die Bevölkerung hat. Und in solch einem Moment ist dann die öffentliche Verwaltung gefordert, um die Familien der Arbeiter und die Bevölkerung in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen.
Der Bürgermeister von Bozen hat auch betont, dass im Fall des Stahlwerks von Bozen die Erneuerung der Konzession eine Grundvoraussetzung für die Fortführung des Betriebes und die Sicherung der Arbeitsplätze ist, während in Taranto die Schwierigkeiten, die mit der Umstrukturierung des Betriebes Ex-Ilva zusammenhängen, mit dem Schicksal von Tausenden von Arbeitskräften zusammenhängen.
Corrarati sagte weiter, dass das Stahlwerk Valbruna ein Vorzeigebetrieb ist, der hochwertige Spezialstahle herstellt, die auf dem internationalen Markt gut verkauft werden. Das Stahlwerk ist daher ein Beispiel für einen soliden, metallverarbeitenden Betrieb, der vor Innovationen nicht zurückschreckt. Daher dürfe der Betrieb nicht durch bürokratische und verwaltungstechnische Fragen in Schwierigkeiten gebracht werden, denn die Folgen würde die gesamte lokale Wirtschaft mitspüren.
Bürgermeister Corrarati und Bürgermeister Bitetti waren sich einig, dass es notwendig ist, die Zukunft dieser Betriebe zu sichern. Es müssten Lösungen für die Probleme gesucht werden, ohne dabei die Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Sicherung der Arbeitsplätze zu vernachlässigen. Die Herausforderung sei es, die Entwicklung der Betriebe mit dem Schutz
der Umwelt, Innovation mit verantwortungsbewusstem Handeln zu vereinen, sagten Corrarati und Bitetti, damit die lokale Bevölkerung in eine sichere Zukunft blicken kann.
Abschließend sagten die Bürgermeister, dass es auf nationaler Ebene unbedingt notwendig sei, klare Strategien für die Industrie mit einer langfristigen Ausrichtung zu definieren, sodass die metallverarbeitende Industrie und das Handwerk – zwei Grundpfeiler der italienischen Wirtschaft – Entwicklungschancen und eine sichere Zukunft haben.




Aktuell sind 4 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen