Sensibiliserung zum Thema Wald

Borkenkäfer: Höhepunkt sollte überwunden sein

Montag, 11. November 2024 | 14:59 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Rund 12.000 Hektar des Südtiroler Waldes sind vom Borkenkäfer befallen, wenn man die Sturmschäden durch Vaia aus dem Jahr 2018 mit einrechnet sind circa 18.000 Hektar Waldfläche beschädigt. Das sind mehr als fünf Prozent der gesamten Waldfläche des Landes. Man bekämpfe diesen Schädling seit mehreren Jahren auf allen Ebenen: Prävention, Information, Intervention und Förderung, denn: “Der Wald geht uns alle an”, sagte Land- und Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher heute bei einer Pressekonferenz. Im Rahmen einer demnächst anlaufenden Kampagne um, mit und für den Wald wolle man dies der Gesellschaft bewusst machen. Das heute vorgestellte Kinderbuch “Borix” sei ein Teil davon und trage dazu bei, den Familien und Kindern den Wald näher zu bringen, führte der Landesrat aus.

Intervention und Prävention sind in der Regel eines: Befallene Bäume müssen jetzt in den kalten Monaten aus dem Wald gebracht werden, um zu verhindern, dass im Frühling die frisch geschlüpften Borkenkäfer auf ihrem Flug keine weiteren Bäume befallen. “Wir sind auf einem guten Weg”, berichtete Günther Unterthiner, Direktor der Abteilung Forstdienst. Seit dem Jahr 2018 konnten 7,2 Millionen Kubikmeter Schadholz aus den Wäldern gebracht werden. “Der Borkenkäfer hat ein tolles Buffet vorgefunden”, sagte Unterthiner, man habe jedoch gemeinsam mit den Waldbesitzern versucht dem Befall entgegenzuhalten. “Die Tendenz ist positiv, es gibt aber noch keine vollständige Entwarnung”, hielt der Abteilungsdirektor fest. Das Land Südtirol hat allein im laufenden Jahr für die Schadholzbringung und Interventionen zugunsten des Schutzwaldes 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Mit Borix auf kindgerechte Weise den Wald entdecken

Interessierte können sich ständig über die Homepage des Landes zum Thema Borkenkäfer informieren. Für Kinder zwischen der vierten Grundschule und der zweiten Mittelschule liegt druckfrisch das Mitmach-Buch “Borix” vor, ein Gemeinschaftsprojekt von Landesforstdienst und der Agentur für Presse und Kommunikation. Bei der Pressekonferenz wurde es auch in Anwesenheit der Autorin Heidi Troi vorgestellt. “Das Buch ist eine Art Spielbuch, das eigene Entscheidungsmöglichkeiten anbietet und damit auch jene Kinder motivieren soll, die nicht so gerne lesen”, hob Troi, selbst ehemalige Lehrerin, bei der Vorstellung hervor. Als persönlich bereichernd bezeichnete die Autorin zudem die gute Zusammenarbeit, vor allem mit der Abteilung Forstdienst.

Das Buch liegt in vier Versionen vor: Auf Deutsch, Italienisch und Ladinisch – im Gadertaler und Grödner Idiom. Borix, der Borkenkäfer nimmt die Kinder mit auf eine spannende Reise. Auf lockere und unterhaltsame Art durchleben die jungen Leserinnen und Leser ein Jahr mit Borix, erfahren dabei Wissenswertes und helfen ihm bei seinen Entscheidungen. Dabei geht es aber nicht nur um Unterhaltung. Die Kinder lernen auch, welches die Rolle des Borkenkäfers im Ökosystem ist, warum er sich so stark ausbreiten konnte und was man dagegen unternehmen kann. “Ein sauberer, sich verjüngender Wald ist notwendig um die Funktion als Wasserspeicher oder als Schutz vor Naturgefahren beizubehalten. Denn nur damit ist er für Gegenspieler, wie der Borkenkäfer einer ist, widerstandsfähig”, sagte Land- und Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher.

Borix wurde in einer Auflage von rund 12.000 aufgrund von Vorbestellungen von Schulen und anderen öffentlichen Institutionen gedruckt; in Forststationen, Bibliotheken und Naturparkhäusern liegen einige Stück zur Mitnahme auf.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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6 Kommentare auf "Borkenkäfer: Höhepunkt sollte überwunden sein"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
Faktenchecker
23 Tage 4 h

Der kommt nächsten Sommer wieder.

ebbi
ebbi
Kinig
23 Tage 2 h

Ich wurde kürzlich von einer Person aus den üblichen Schwurblerkreisen belehrt, dass es den Borkenkäfer gar nicht gibt, sondern die Bäume absichtlich durch Chemtrails vergiftet wurden. 🧐

diskret
diskret
Universalgelehrter
23 Tage 19 Min

Die alten Fichten werden alle absterben der Wald in Südtirol ist veraltet , die Förster hätten früher viel mehr sollen markieren zum Schlägern

Der Wahrhaftige
Der Wahrhaftige
Tratscher
22 Tage 12 h

Ganz genau. Dadurch hätten Ameisen viel mehr Lebensraum und die würden wiederum den Borkenkäfer beseitigen.

So ist das
22 Tage 13 h

Ja ja kennt man, erstmal beruhigen und dann kommt die Keule 🤔

krokodilstraene
22 Tage 13 h

…aber daran ist ganz sicher nicht die Leistung der Landesverwaltung “schuld” !!!

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