Von: mk
Bozen – Bürgermeister Renzo Caramaschi und Vizebürgermeister Luis Walcher haben im Rahmen ihrer wöchentlichen Pressekonferenz die aktuellen Beschlüsse und Entscheidungen des Bozner Stadtrats vorgestellt.
Der Stadtrat stimmte heute für die Bereitstellung von Schlafplätzen und die Einrichtung einer Tagesstätte für Obdachlose im ehemaligen Alimarket-Gebäude in der Industriezone. Ab dem 15. November 2021 und bis zum 31. März 2022 werden dort 95 Schlafplätze zur Verfügung stehen, zusätzlich zu den 95 Schlafplätzen in der Coministraße. Die Kosten für den Betrieb der Obdachlosenunterkunft belaufen sich auf insgesamt rund 303.000 Euro. Für die Gäste der Notunterkunft gilt eine Green-Pass-Pflicht. Dadurch sollen Coronaausbrüche verhindert werden. Bürgermeister Caramaschi verwies in seiner Antwort auf die Fragen der Medienvertreterinnen und Medienvertreter erneut darauf, dass Bozen bereits diverse Einrichtungen für die Unterbringung der Obdachlosen bereitgestellt habe. Insgesamt gebe es in Bozen knapp 600 Schlafplätze, die zum Teil von der Landesverwaltung mitfinanziert werden. Doch die Lasten seien immer noch ungleich verteilt. “Ich weise immer wieder und vor allem auch im Gemeindenverband darauf hin, dass auch die anderen Städte und Gemeinden in die Pflicht genommen werden müssen. Die Bezirksgemeinschaften, aber auch Städte wie Meran, Brixen und Bruneck müssen ihre Hausaufgaben machen und einen Teil der Obdachlosen aufnehmen. Es kann nicht sein, dass das Problem auf die Landeshauptstadt abgewälzt wird”, betonte der Bürgermeister. “Wenn jeder seinen Teil der Verantwortung übernimmt, können wir die Situation entschärfen und schrittweise einer Lösung zuführen.”
Auf Fragen von Journalistinnen und Journalisten zur bevorstehenden Eröffnung des Christkindlmarktes sagte Bürgermeister Caramaschi: “Heute Morgen hatten wir eine Sitzung des Sicherheitskomitees, an der auch Wirtschaftslandesrat Philipp Achammer und einige Bürgermeisterkollegen teilgenommen haben. Wir haben beschlossen, dass wir die Entwicklung des Pandemiegeschehens genau beobachten und, sollten die Zahlen steigen, gemeinsam weitere Schritte beschließen. Wir haben uns erneut darauf verständigt, den Grünen Pass an den jeweiligen Kontrollpunkten (insbesondere auch an den Gästeparkplätzen am Bozner Boden und an der Messehalle) streng zu kontrollieren. Die Besucherinnen und Besucher des Christkindlmarktes erhalten an der Kontrollstelle ein farbiges Armband. Mit diesem können sie am entsprechenden Tag alle Weihnachtsmärkte besuchen.” Außerhalb des Christkindlmarktes wolle man hingegen keine Essens- oder Getränkestände zulassen, damit es dort nicht zu unkontrollierten Menschenansammlungen kommt. Auch die Zahl der Verkaufsstände sei niedriger als ursprünglich geplant. “Etwa 30% der Interessenten haben ihre Teilnahme zurückgezogen. Wahrscheinlich war ihnen das Risiko einfach zu groß, denn man kann noch nicht sagen, ob es nicht doch zu einer Verkürzung der Öffnungszeiten oder zu anderen Einschränkungen kommt.”
Im Jahresbericht der Umweltschutzorganisation Legambiente zur Umweltfreundlichkeit italienischer Städte konnte sich Bozen erneut im Spitzenfeld klassifizieren und seine sehr guten Werte in allen fünf untersuchten Bereichen – ökologische Nachhaltigkeit, Luftqualität, Wassermanagement, Mobilität und Müllverwertung – bestätigt. Im diesjährigen Ranking, das auf Daten aus dem Jahr 2020 basiert, kam die Landeshauptstadt auf den sechsten Platz (nach Platz vier und drei in den Vorjahren). Insgesamt wurden 105 Städte auf ihre Umweltfreundlichkeit hin bewertet. Das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln ging in Bozen 2020 um 2,7 Punkte (von 40,1 auf 37,4) zurück. Gleichzeitig sank die Zahl der Fahrgäste im öffentlichen Personenverkehr (von 123,7 auf 68). Einen Rückgang gab es auch bei der produzierten Müllmenge (von 524,2 auf 477,4). Die Menge der gesammelten Wertstoffe blieb hingegen stabil. Dagegen stieg der Wasserverbrauch von 138 auf 140,8. Zunahmen gab es im Vergleich zum Vorjahr auch beim Baumbestand (von 11,4 auf 20,1) und bei den Grünanlagen (von 21,4 auf 21,8).
Mit Blick auf die Zahlen zu den Corona-Neuinfektionen in der Landeshauptstadt betonte der Bürgermeister, dass die Infektionszahlen seit Ende Oktober merklich angestiegen seien, von durchschnittlich acht Infektionen pro Tag auf derzeit 21,5.