Er war zufällig in Mailand

Bozner Chirurg rettet Berlusconis Lippe

Montag, 01. Mai 2017 | 11:25 Uhr

Bozen/Mailand – Nach seinem Unfall in Portofino benötigte Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi ausgerechnet Hilfe von einem Bozner Schönheitschirurgen. Renato Calabria hat Berlusconi wieder „zusammengeflickt“ – oder zumindest dessen Lippe.

„Ich war zufällig in Mailand. Der Präsident hat davon erfahren und seine Mitarbeiter haben mich angerufen. Der Eingriff wurde noch mitten in der Nacht durchgeführt und dauerte etwa von 4.00 Uhr in der Früh bis zum Morgengrauen.”

Calabria, der eigentlich in den USA arbeitet, kennt Berlusconi bereits seit mehreren Jahren und hatte beruflich immer wieder als ärztlicher Berater mit ihm zu tun. Aufgrund des Eingriffs kam es zu einem erneuten Treffen.

Für Berlusconi war der Anlass allerdings weniger erfreulich. Wie berichtet, hatte er in einem Restaurant in Portofino in Ligurien gemeinsam mit seiner Tochter Marina den Geburtstag seines Sohnes Piersilvio feiern wollen.

Als sie das Lokal verließen, geriet der Ex-Premier allerdings ins Stolpern und stürzte auf das Kopfsteinpflaster. Dabei zog sich an der Oberlippe eine tiefe Verletzung zu. Genau an derselben Stelle war Berlusconi auch im Dezember 2009 verletzt worden, als ihm Massimo Tartaglia mit einer Statuette im Gesicht verletzte.

Sein Vertrauensarzt Alberto Sangrillo riet ihm diesmal, sofort nach Mailand zurückzukehren und die Wunde nähen zu lassen. Die Sanitäter der Privatklinik Madonnina, die zur Krankenhausgruppe San Donato gehört, wurden informiert.

Calabria hielt sich derzeit gerade in Italien auf, da er rund fünfmal im Jahr seine Verwandten besucht. Der Arzt weiß: Das Gesicht eines Politikers, der ständig öffentliche Auftritte absolviert und dabei von Kameras gefilmt wird, ist eine ernste Sache. Mit drei Stichen wurde Berlusconis Verletzung von Calabria in der Privatklinik genäht.

Gleich nach der Operation war Berlusconi auch schon von Journalisten umzingelt. Als er die Klinik mit einem Pflaster auf der Lippe verließ, erwartete ihn das Blitzlichtgewitter der Fotografen.

Von: mk

Bezirk: Bozen