Von: mk
Brüssel – Die Euregio-Länder Tirol, Südtirol und das Trentino arbeiten im iMonitraf!-Netzwerk an umfassenden Lösungen für das Transitproblem im Alpenraum zusammen, dem seit Januar 2017 die Tiroler Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe vorsteht. Am heutigen Dienstag fand auf Initiative des iMonitraf-Netzwerkes im Europäischen Parlament eine Diskussionsrunde statt, zu der auch Südtirols Verkehrslandesrat Florian Mussner nach Brüssel gereist ist.
Mit dem Verkehrsausschuss des EU-Parlaments sowie interessierten Parlamentariern wurden Maßnahmen zur Verringerung und Verlagerung des Güterverkehrs erörtert und den Verantwortungsträgern in Brüssel die spezifische Situation und die Bedingungen in den alpinen Regionen erläutet. “Wissen und Kenntnis der besonderen Situation in der Europaregion sind Voraussetzungen, damit die EU-Kommission angemessene Lösungen findet”, betonte Südtirols Landesrat Florian Mussnerheute in Brüssel.
Eine zentrale Rolle dabei spielen das Mautsystem und der Entwurf der Eurovignetten-Richtlinie. “Die Eurovignetten-Richtlinie ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Was wir aber darüber hinaus brauchen, ist eine noch stärkere Einbindung der externen Kosten. In alpinen Regionen sind die externen Kosten für Luftqualität, Lärm und Unfälle vier Mal so hoch wie in anderen Gebieten, das muss sich in den Mautkosten wiederfinden”, erklärte hingegen die Tiroler Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe. In der vergangenen Woche hatten sich die Landeshauptleute der Europaregion auf eine Anhebung der Korridormaut über den Brenner verständigt.
Landesrat Mussner hob heute zudem hervor, dass es wichtig sei, über eine Mauterhöhung den Transit-Umwegverkehr auf dem Brennerkorridor einzuschränken, da derzeit der Brennerkorridor als kostengünstigste Route Verkehr anziehe. “Das Verhältnis zwischen Güterverkehr auf der Straße und Güterverkehr auf der Schiene soll sich auf der Brennerstrecke zugunsten der Eisenbahn-Güterbeförderung im Interesse der Bevölkerung entwickeln”, betonte Landesrat Mussner weiter.
iMonitraf! ist ein Netzwerk von alpinen Regionen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Auswirkungen des alpenquerenden Güterverkehrs zu reduzieren, da der kontinuierlich zunehmende Verkehr die sensiblen Alpengebiete vor besonders große Herausforderungen stellt.