Von: mk
Bozen – “Die neuen Baukommissionen nach dem Plan der Landesregierung werden deutlich wirtschaftslastiger als bisher und vor allem der Bauernbund wird über die Agronomen als einziger Verband direkt Einfluss nehmen”, befürchtet der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder.
“Die Absicht, die Baukommissionen künftig mit Experten im Bereich Raumordnung, Landschaft, Baukultur und Naturgefahren zu besetzen, anstatt wie bisher auch mit politischen und Verbandsvertretern ist gut, wird aber wieder dadurch zunichte gemacht, dass faktisch die Wirtschaftsverbände und der Bauernbund durch einen Wirtschaftsexperten und einen Agronomen vertreten sein werden”, so Pöder.
“Damit haben zwei Verbandsrichtungen noch direkteren Zugriff auf die Baukommissionen, weil sie faktisch über die Gemeinderäte bei der Ernennung des Wirtschaftsvertreters und des Agronomen mitbestimmen werden. Wenn schon, dann bräuchte es zusätzlich zu den Raumordnungs- und Bauexperten einen Experten im familiengerechten Bauen und in der familiengerechten Ortsplanung. Denn gerade mit dem spärlicher werdenden Grund muss künftig mehr als bisher darauf geachtet werden, dass ein Ort sich baumäßig familiengerecht entwickelt um die Lebensqualität der Bewohner zu bewahren”, so der Abgeordnete.
“Nachdem Raumordnungslandesrat Richard Theiner bislang recht klare Linien in der Raumordnung vorgegeben hat bleibt zu hoffen, dass er auch im Bereich der Baukommissionen nicht dem Druck der Wirtschaftslobby nachgibt sondern von der Idee der Experten-Baukommissionen nicht plötzlich dadurch abweicht, dass wieder Lobbyvertreter in die Kommissionen entsandt werden können”, schreibt Pöder abschließend.