Bereits vier Irap-Senkungen bei fast gleichbleibenden Löhnen

BürgerUnion: “Nur buggeln müssen ist zu wenig!”

Donnerstag, 15. September 2016 | 17:36 Uhr

Bozen – Der Unternehmerverband und der Südtiroler Wirtschaftsring fordern vom Land weitere Steuersenkungen für mittlere und größere Betriebe im Umfang von 80 Millionen Euro. Der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, fordert die Landesregierung auf, im Gegenzug Garantien für Lohneerhöhungen für die Angestellten zu verlangen.

“Wir haben im Landtag in den vergangenen acht Jahren viermal die Unternehmenssteuer Irap gesenkt, die Lohnerhöhungen sind im Vergleich dazu sehr bescheiden ausgefallen bzw. in vielen mittleren und größeren Betrieben fast ausgeblieben”, kritisiert Pöder. “Nur ´buggeln´ müssen ist für Arbeiter und Angestellte zu wenig.”

Pöder zeigt die Entwicklung der Unternehmersteuer Irap in Südtirol: Von 1998 bis einschließlich 2007 galt demnach ein Irap-Satz von 4,25 Prozent. Dann erfolgte die erste Reduzierung des Steuersatzes für Betriebe: Von 2008 bis einschließlich 2009 galt ein Satz von 3,4 Prozent. Zur zweite Reduzierung kam es ab 2010. Bis einschließlich 2013 galt ein Satz von 2,98 Prozent. Die dritte Reduzierung sah für das Jahr 2014 einen Satz von 2,78 Prozent und die vierte für das Jahr 2015 einen Satz 2,68 Prozent.

“Die Löhne sind im selben Zeitraum zwar nominal gestiegen, gemessen an der Kaufkraft jedoch laut ASTAT gesunken. Das bedeutet, dass die Löhne der Südtiroler Arbeitnehmer und Angestellten real nicht nur nicht gestiegen sondern sogar jährlich um fast einen Prozent gesunken sind. Währen vor allem die mittleren und größeren Betriebe, also die Klientel des Unternehmerverbandes und des Wirtschaftsringes Millionen-Entlastungen von Steuersenkungen profitiert haben und die Unternehmerlöhne in mittleren und größeren Betrieben gestiegen sind kann sich ein Arbeitnehmer und Angestellter von seinem Lohn Jahr für Jahr weniger leisten”, so Pöder.

“Deshalb sollte die Landesregierung eine weitere Reduzierung des Steuerdrucks für mittlere und größere Betriebe nur dann überhaupt in Erwägung ziehen, wenn sich die Betriebe gleichzeitig zu signifikanten Lohnerhöhungen verpflichten und diese auch umsetzen. Die Entlastungen durch Steuersenkungen müssen wenigstens teilweise als Lohnerhöhungen weiter gegeben werden. In Großbetrieben sind es vor allem die oberen Führungsetagen die sich die Gelder aus den Entlastungen in die Tasche stecken”, so der Abgeordnete:

Von: mk

Bezirk: Bozen