Derzeit keine Verhandlungen zur Überetscher Bahn

Caramaschi sagt Treffen mit SAD ab

Dienstag, 14. Februar 2017 | 14:24 Uhr

Bozen – Das Thema der Überetscher Bahn scheint in Bozen konkreter zu werden. Bürgermeister Renzo Caramaschi zeigt sich offen dafür. Trotzdem hat er ein Treffen mit der SAD-Spitze in diesem Zusammenhang abgesagt.

Medienberichten zufolge will sich der Bürgermeister derzeit nicht mit der SAD an den Verhandlungstisch setzen, um gemeinsame Zukunftspläne zu schmieden.

Der Grund dafür: Die SAD hat gegen die Vergabe der innerstädtischen Buslinien an die SASA Anzeige erstattet.

BürgerUnion: „Politik schläft, Private handeln“

Als Weckruf und als Zeichen, dass Südtirols Landesverwaltung in einem Dornröschenschlaf vor sich dahinvegetiert, wertet die BürgerUnion den Entwurf für die Realisierung der Überetscher Vahn durch die SAD.

“Die Landesverwaltung hält die Überetscher seit Jahren hin und will sie für dumm verkaufen und mit einem minderwertigen Metrobus abspeisen. Wir haben ihr dabei weder die Argumente des Platzmangels noch jene der mangelnden Finanzierbarkeit abgekauft. Die SAD hat nun ein Projekt für die Realisierung der Überetscherbahn präsentiert und straft sämtliche Ausreden der Landesverwaltung Lügen”, schreibt der Kalterer Gemeinderat der Freiheitliche-BürgerUnion, Dietmar Zwerger in einer Aussendung.

Zwar kritisiert Zwerger die Vorgangsweise der SAD, es ändere jedoch nichts an der Machbarkeit der Überetscher Bahn.

“Ein privater Investor kann sein Projekt natürlich präsentieren, wem er will. Jedoch nur den beiden Überetscher SVP-Ortsobmännern das Projekt zu zeigen, bevor es die Gemeinderäte und die Bürgermeister zu Gesicht bekommen haben, gibt dem ganzen einen faden parteipolitischen Beigeschmack. Bei SVP-Parteisoldat Perathoner stimmt die Aussage, die Katze lasse das Mausen nicht wie die Faust aufs Auge”, so die BürgerUnion.

Unabhängig davon begrüßt die BürgerUnion den Vorstoß der SAD. “Zum Projekt selbst kann ich mich bis zu dessen Präsentation im Kalterer Gemeinderat natürlich noch nicht äußern. Positiv ist jedoch die Tatsache, dass es private Investoren und Interessenten für eine Überetscher Bahn gibt. Es zeigt sich wieder, dass Südtirols Wirtschaft den schlafenden Riesen Landesverwaltung bereits überholt hat. Nun hoffe ich auf eine weniger kindsköpfige Reaktion der Landesregierung als dies bei der Übernahme der Linienbusdienste der Fall war und dass sie der SAD nicht wieder Steine in den Weg legt. Vor allem jedoch lernen wir aus der Geschichte, die sozialistische Planwirtschaft der SVP ist überholt und die Landesverwaltung muss der Südtiroler Wirtschaft endlich den Weg frei machen”, schließt Zwerger, seines Zeichens auch Wirtschaftssprecher der BürgerUnion, seine Aussendung.

STF: “Caramaschi soll Gespräch mit SAD suchen”

Die Bozner Ortsgruppe der Süd-Tiroler Freiheit übt Kritik am Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi, weil dieser dem Verkehrsunternehmen SAD, entgegen der ursprünglichen Vereinbarung, Gespräche zur geplanten Überetscher Bahn verweigert.

Die SAD wehrt sich gegen die Entscheidung der Landesregierung, die innerstädtischen Buslinien von Bozen, Meran und Leifers mittels Inhouse-Vergabe an die SASA zu vergeben. „Doch darf dies für den Bürgermeister kein Anlass für eine Gesprächsverweigerung mit der SAD sein!“, schreibt Peter Brachetti, Mitglied der Bozner Ortsgruppe und des Hauptausschusses der Süd-Tiroler Freiheit.

Auch hält Brachetti fest: „Ein Bürgermeister hat die Pflicht, sich in den Dienst seiner Bürger zu stellen und mit ihnen zu reden. Es ist nicht akzeptabel, dass sich Caramaschi nun beleidigt zurückzieht. Durch sein eitles und unprofessionelles Verhalten schadet Caramaschi der Stadt Bozen und dem gesamten Überetsch!“

 

Von: mk

Bezirk: Bozen