Von: mk
Meran – Auf die Proteste von Sinicher Bürgern gegen Frostfeuer, Sprühgeräte und Beregnungsgeneratoren reagiert Merans Bürgermeister Paul Rösch mit einem Appell zur gegenseitigen Rücksichtnahme. „Ein rücksichtsvolles Miteinander ist nicht nur in Zeiten der Krise das beste Rezept für eine Gemeinschaft, in der sich alle wohl fühlen“, erklärt Rösch. Gleichzeitig unterbreiter er auch Vorschläge, wie die landwirtschaftliche Arbeit und die Lebensqualität der Anwohner besser unter einen Hut gebracht werden können.
Die Kombination aus Covid-Ausgangsbeschränkungen und der vor der Blüte anfallenden Arbeit der Bauern hat in den letzten Tagen in Sinich zu Meinungsverschiedenheiten geführt. Anwohner landwirtschaftlicher Güter hatten sich vor allem über die Belästigung durch die Ausbringung von Pestiziden beklagt.
„Meine Bitte an die Bauern ist, sich strengstens an die geltenden Abstandsregeln zu halten und eine Abdrift in die Wohngebiete mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern“, so Rösch. Gerade in Zeiten, in denen sich das Leben zum allergrößten Teil innerhalb der eigenen vier Wände abspiele, müsse es möglich sein, die Wohnung immer wieder zu lüften und auf diese Weise frische Luft zu schnappen. „Den Anwohnern wäre geholfen, wenn die Bauern nur zu bestimmten Tageszeiten mit den Sprühgeräten arbeiten würden“, so der Bürgermeister, „damit die Fenster den verbleibenden Tag über bedenkenlos geöffnet werden können“. Rösch ersucht die Bauern mit Wiesen in Sinich und Umgebung daher, sich entsprechend abzusprechen und koordiniert in den Wiesen zu arbeiten.
Auch die Lärm- und Abgasbelästigung durch die Dieselmotoren der Frostberegnung hatte in den letzten Tagen zu einigem Unmut geführt. „Niemand spricht den Bauern das Recht ab, ihre Kulturen und damit ihre Lebensgrundlage zu schützen“, sagt Rösch. Allerdings gebe es durchaus leistbare Alternativen zu den alten, meist lauten, emissionsreichen Dieselmotoren, etwa in Form von Elektromotoren. „Ich weiß, dass es für diese Vegetationsperiode zu spät ist, ich ersuche die Bauern – alle Bauern in Meran – aber, die alten Dieselmotoren Schritt für Schritt zu ersetzen“, so der Bürgermeister.