Von: mk
Bozen – Ingrid Jung steht seit August 2021 dem deutschen Generalkonsulat in Mailand vor. Damit fällt auch Südtirol in ihren Zuständigkeitsbereich. Am Dienstag (29. März) hat die Generalkonsulin Landeshauptmann Arno Kompatscher in Bozen besucht.
Das Gespräch stand im Zeichen der großen, aktuellen Herausforderungen, die sich für Europas Wirtschaft und Gesellschaft durch die Corona-Pandemie sowie die Folgen des Krieges in der Ukraine ergeben. Man war sich einig, dass eine der ganz großen Aufgaben nun darin bestehe, sich auf die zu erwartenden Flüchtlingsbewegungen bestmöglich vorzubereiten, um auf Basis der vorhandenen Solidarität der Menschen tragfähige Lösungen zu finden.
Intensiv wurde auch über die Sicherungsinstrumente der Südtirol-Autonomie gesprochen, die angesichts von Konfliktherden in verschiedenen Teilen der Welt vielfach als Beispiel oder Impuls für mögliche Lösungswege gesehen würden. Für Südtirol mittlerweile selbstverständliche Begriffe wie Proporz, Zwei- bzw. Dreisprachigkeit im öffentlichen Dienst, autonome Zuständigkeiten des Landes oder weitgehende Finanzautonomie seien für viele sprachliche und kulturelle Minderheiten ein kaum vorstellbares Schutzniveau, das Frieden und Wohlstand sichere.
Landeshauptmann Kompatscher unterstrich in diesem Zusammenhang das besondere Jubiläumsjahr 2022 und lud Generalkonsulin Jung zu den Feierlichkeiten ein: Am 11. Juni werden 30 Jahre Streitbeilegung in Bozen gefeiert. Am 5. September werden 50 Jahre Zweites Autonomiestatut im Meraner Kurhaus begangen. Zu beiden Anlässen werden hohe Staatsgäste erwartet.
Abschließend unterstrich Landeshauptmann Kompatscher im Beisein von Honorarkonsul Gerhard Brandstätter seinen Wunsch nach Aufrechterhaltung des deutschen Honorarkonsulats in Bozen und dankte für den bisherigen Einsatz.