Von: luk
Bozen – 2023 steht in Südtirol die Landtagswahl an, zu der der seit dem Jahr 2014 regierende 51-Jährige Arno Kompatscher ein letztes Mal – in Südtirol gibt es eine Beschränkung auf drei Amtsperioden – antreten wird.
Formell muss der Landeshauptmann erst von der Sammelpartei nominiert werden, Ende März soll dies durch den Parteiausschuss geschehen. Der SVP war im vergangenen Jahr ein rauer Wind entgegengeweht. Die sogenannte SAD-Affäre rund um die Vergabe von Buskonzessionen und parteiinterne Verwerfungen prägten mitunter das Bild. Kompatscher stellte Bedingungen für ein künftiges gedeihliches Arbeiten miteinander – damit wurde zumindest nach außen die Entscheidung über seinen nochmaligen Antritt verknüpft.
“Ich spüre einen großen Rückhalt – in der Parteibasis und in der Bevölkerung. Das war mitmotivierend für meine Entscheidung. Ich habe mir die Entscheidung wohl überlegt. Denn es ist ein herausforderndes Amt, mit einer Belastung auch für die Familie”, machte Kompatscher deutlich.
Jetzt gelte es für die SVP sich personell gut aufzustellen und inhaltlich klare und auch neue Antworten zu geben – schließlich lebe man in einer “Zeitenwende”. Mit Parteiobmann Philipp Achammer habe er entgegen medialer Darstellungen ein gutes persönliches Verhältnis.
Die Verwerfungen des vergangenen Jahres hätten der Partei geschadet, räumte Kompatscher im Interview mit der Apa unumwunden ein. Nun gelte es, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Auf Prozentziele und dergleichen wollte sich der Landeshauptmann noch nicht festlegen. Bis zur Wahl werde noch einige Zeit vergehen, nun konzentriere man sich vorerst auf die Arbeit für Südtirol.
In Umfragen lag die SVP zuletzt konstant unter 40 Prozent. Im Jahr 2018 hatte die Südtiroler Volkspartei mit Kompatscher 41,9 Prozent eingefahren und zum zweiten Mal hintereinander nicht die absolute Mandatsmehrheit erreicht.