„Kinder brauchen ihre Eltern – Mütter und Väter“

Ein Hoch auf alle Papis

Sonntag, 19. März 2017 | 08:09 Uhr

Bozen – Familienlandesrätin Waltraud Deeg verweist darauf, wie wichtig die Präsenz des Vaters für die Entwicklung des Kindes ist.

“Die Beteiligung der Väter an der Betreuung und Versorgung ihrer Kinder ist nicht nur wichtig für das Familienleben an sich, sondern auch für die Entwicklung der Kinder”, sagt Landesrätin Waltraud Deeg anlässlich des Vatertages. Der Gehaltsausfall – Männer haben meist die höher dotierten Arbeitsplätze als Frauen – führt aber nach wie vor dazu, dass Väter weniger Zeit mit ihren Kindern verbringen als Mütter – und weniger als viele von ihnen selbst möchten. Umfragen zeigen nämlich immer wieder, dass viele Väter deutlich mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen möchten.

“Die heutige Vätergeneration ist dabei, ihr traditionelles Selbstverständnis als Ernährer zu überdenken; in diesem neuen Bewusstsein wollen und müssen wir sie stärken”, so Landesrätin Deeg. Ganz durchgesetzt habe sich das neue Rollenverständnis nämlich noch nicht. Vor allem das wirtschaftliche Argument will die Familienlandesrätin entkräften. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung hat die Landesregierung bereits gesetzt: Seit 1. September 2016 gibt es bis zu 800 Euro im Monat zusätzlich für Väter, die in der Privatwirtschaft angestellt sind und in den ersten 18 Lebensmonaten des Kindes für einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten Elternzeit in Anspruch nehmen. Dieses so genannte Landesfamiliengeld+ soll Männern die Entscheidung für eine Zeit mit ihren Kindern zumindest ein bisschen erleichtern.

Neben finanzieller Unterstützung braucht es laut Deeg aber vor allem Information und Begleitung, um Väter in ihrer wichtigen Rolle zu stärken. Auch daran arbeitet die Familienagentur des Landes. Gemeinsam mit dem Gesundheitsressort erarbeitet sie Projekte, die die Bindung zwischen Kindern und ihren Vätern von Anfang an fördern.

„Kinder brauchen ihre Eltern – Mütter und Väter“

Die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete Renate Gebhard verweist anlässlich des Vatertages am 19. März auf das sich verändernde Bild der Familie. „Immer mehr Väter übernehmen eine aktive Rolle in der Kindererziehung, tragen Verantwortung in der Familie und übernehmen Aufgaben im Haushalt“, unterstreicht Gebhard und spricht den engagierten Vätern ihren Dank aus.

Noch vor nicht allzu langer Zeit übernahmen die Väter in erster Linie die Rolle der Ernährer, die durch ihre Arbeitstätigkeit für ihre Familie zu sorgen hatten während die Mütter sich um die Kindererziehung und die Hausarbeit kümmerten. „Dieses überholte Rollenverständnis erfährt aktuell einen gesellschaftlichen Wandel: Immer mehr junge Väter sind sich dessen bewusst, dass Kinder für eine gute Entwicklung beide Elternteile – Mütter und Väter – brauchen“, unterstreicht die SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete Renate Gebhard zum diesjährigen Vatertag am 19. März. „Väter übernehmen nicht nur Verantwortung in der Erziehungs-, Familien- und Hausarbeit, sondern setzen sich verstärkt mit ihren Kindern auseinander, nehmen sich bewusst Zeit für ihre Töchter und Söhne und unterstützen nicht zuletzt ihre Frauen und Partnerinnen in ihren beruflichen Herausforderung“, so Gebhard.

Dieses bis vor kurzem noch belächelte Rollenverständnis der jungen Väter gelte es laut Renate Gebhard in den nächsten Jahren verstärkt zu fördern und zu unterstützen. Mit dem Familiengeld+ habe das Land unlängst einen finanziellen Anreiz dafür geschaffen, sich als Eltern die Erziehungsarbeit zu teilen, so Gebhard.
Im Gesetz zur selbstständigen Arbeit, welches kürzlich in der Abgeordnetenkammer genehmigt wurde, ist eine Bestimmung enthalten, welche die Elternzeit für Selbständige von drei auf sechs Monate ausdehnt. Diese insgesamt sechs Monate, können bis zum 3. Lebensjahr des Kindes von beiden Eltern, nicht mehr nur von der Mutter, in Anspruch genommen werden.

„Davon profitieren die Väter, die sich in dieser Zeit völlig ihren Kindern widmen können“, unterstreicht die Landesfrauenreferentin, „es profitieren auch jene Mütter, die wieder in das Berufsleben einsteigen wollen oder müssen“, erwähnt Gebhard am Rande die mit einer partnerschaftlich aufgeteilten Familienarbeit verbundene Unterstützung für die Rentenabsicherung der Frauen. „Väter, die – egal in welcher Form – hinter ihren Frauen stehen sowie sie in der Familien- und Hausarbeit entlasten und unterstützen sind zudem ein Vorbild für ihre Kinder.“ Damit könne die nächste Generation bereits mit einem völlig neuen Rollenverständnis von Müttern und Vätern aufwachsen.

Von: mk

Bezirk: Bozen