Von: mk
Brüssel – Das Europäische Parlament hat heute die Verordnung genehmigt, mit dem der Schutzstatus des Wolfs in der EU abgesenkt wird. Damit ist das Parlament nicht nur dem Vorschlag der EU-Kommission gefolgt, sondern hat auch einen endgültigen Schlussstrich unter einem jahrelangen Verfahren gezogen, das der Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann von Anfang an federführend begleitet hat. „Auch wenn es nur nach einer Formalität klingt: Die Herabstufung von ,streng geschützt‘ auf ,geschützt‘ macht den Weg frei für ein effizientes Management der Wolfspopulation und gibt den Mitgliedstaaten endlich ein Instrument in die Hand, um dort einzugreifen, wo Wölfe in den letzten Jahren zum Problem geworden sind“, so Dorfmann.
Der heutigen Entscheidung des Parlaments für das Gesetz zur Senkung des Schutzstatus des Wolfs war ein jahrelanges Prozedere in verschiedensten Institutionen vorangegangen. „Als wir in Brüssel zum ersten Mal auf das Wolfsproblem im Alpenraum aufmerksam gemacht haben, sind wir meist noch auf Unverständnis gestoßen“, erklärt ein sichtlich zufriedener Herbert Dorfmann. Es habe nicht nur wissenschaftliche, sondern auch viel Informations- und Sensibilisierungsarbeit auf der EU- und Staatsebene gebraucht, um das Problem in den Köpfen zu verankern. „Und selbst als man verstanden hatte, dass es vor allem in Gebieten mit einer intensiven Alm- und Weidewirtschaft Lösungen braucht, standen noch etliche Hürden im Weg“, so der Südtiroler EU-Parlamentarier.
Im vergangenen halben Jahr wurden nun die letzten dieser Hürden genommen. So wurde Anfang Dezember der Schutzstatus des Wolfs auf Antrag der EU-Mitgliedstaaten in der Berner Konvention gesenkt, daraufhin schlug die EU-Kommission im März dem Parlament vor, diese Entscheidung auch in der EU-Gesetzgebung nachzuvollziehen. „Heute konnten wir endlich final über die Gesetzesänderung abstimmen, die mit einer großen Mehrheit im Parlament angenommen wurde“, erklärt Dorfmann.
Die heutige Änderung erlaubt es künftig den Mitgliedstaaten, Maßnahmen zu ergreifen, um die wachsenden Wolfspopulationen dort zu managen, wo es der Schutz der Bürgerinnen und Bürger und die Konflikte mit der Landwirtschaft verlangen. „Die Hoffnung ist, dass Italien die neuen Möglichkeiten schnellstmöglich nutzt oder – was für uns noch besser wäre – das Wolfsmanagement den Ländern überlässt“, so Dorfmann. In jedem Fall sei der Weg nach der heutigen Entscheidung in Brüssel frei, die Menschen genauso wie das Alm- und Weidevieh effizient vor Wölfen zu schützen.
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