Von der Leyen bestätigt Herbert Dorfmann

“EU lehnt Wolfsentnahmen nicht mehr grundsätzlich ab”

Donnerstag, 16. März 2023 | 10:59 Uhr

Brüssel/Bozen – Die EU-Kommission lehnt Wolfsentnahmen auf der Grundlage eines Managementplans nicht mehr grundsätzlich ab. Dies hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dem Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann gegenüber bestätigt, der deshalb fordert, schleunigst einen Wolfsmanagementplan auf den Weg zu bringen – „entweder staatsweit oder auch nur für die Alpenregionen“, wie Dorfmann betont.

Bei einem Treffen der Fraktion der Europäischen Volkspartei mit von der Leyen am Dienstag hatte der Europaparlamentarier die Frage des Wolfsmanagements aufgeworfen und die bisherige strikte Weigerung Brüssels kritisiert, Wölfe zu entnehmen. „Die Präsidentin hat geantwortet, dass sich die Einstellung der EU-Kommission zum Wolfsmanagement grundlegend geändert habe“, so Dorfmann. Es brauche einen Ausgleich zwischen den Interessen von Artenschutz und Biodiversität einerseits sowie der Landwirtschaft andererseits, so von der Leyen.

Das Ergebnis des Umdenkens sei, dass die EU-Kommission nun sehr viel flexibler sei. „Die Kommission wird sich auch Ansuchen der Mitgliedstaaten um Wolfsentnahmen nicht mehr in den Weg stellen“, so Dorfmann. Von der Leyen habe als Beispiel den Wolfsmanagementplan in Schweden genannt, in dem größere Entnahmen vorgesehen seien und der für die EU-Kommission in Ordnung sei. „In dieser Klarheit hat sich noch nie ein Mitglied der Kommission zu Wolfsentnahmen geäußert, schon gar nicht die Präsidentin selbst“, erklärt der Südtiroler Europaparlamentarier.

Die neue Ausrichtung gelte es nun zu nutzen, so Dorfmann: „Es ist höchst an der Zeit, vor diesem neuen Hintergrund Druck zu machen, dass Italien endlich einen vernünftigen Managementplan auf den Weg bringt, in dem auch Entnahmen vorgesehen sind.“ Für den Europaparlamentarier interessant ist zudem die Aussage von Präsidentin von der Leyen, dass nicht nur Pläne auf nationaler Ebene von der EU-Kommission berücksichtigt würden, sondern auch solche, die nur regionale Räume betreffen.

Für Herbert Dorfmann gibt es nun zwei Möglichkeiten: „Entweder es wird ein staatsweiter Managementplan erarbeitet oder nur einer für die Wolfspopulation in den Alpenregionen“, so der Europaparlamentarier. „Und danach geht es darum, diesen Plan von Brüssel schnellstmöglich absegnen zu lassen, damit ein vernünftiges Wolfsmanagement möglich wird.“

Von: luk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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6 Kommentare auf "“EU lehnt Wolfsentnahmen nicht mehr grundsätzlich ab”"


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N. G.
N. G.
Kinig
9 Tage 17 h

Man “versucht” das Klima zu schützen. Schafft man wie man sieht nicht, dafür erschiessen wir dann die “Natur” für eun paar Schafe, due wir ohnehin nicht essen sollten!

So sig holt is
So sig holt is
Universalgelehrter
9 Tage 17 h

aha der wolf ist das klima bzw die Natur in person? mal eine ganz neue sicht der dinge 😂

N. G.
N. G.
Kinig
9 Tage 6 h

@So sig holt is Ist Klima nicht Natur? Grins

Amadeus
Amadeus
Tratscher
9 Tage 17 h

Dann solltet ihr sie auch nicht essen  N.G. wen immer du damit meinst. Jedenfalls sollten Wölfe und Bären drastisch reduziert werden bevor sie anfangen Menschen zu “entnehmen”.

Doolin
Doolin
Kinig
9 Tage 16 h

…juhu, dann blasen wir zum halali…

bon jour
bon jour
Universalgelehrter
9 Tage 9 h

Auch die EU muss die Berner Konvention respektieren.
Dass keine Abschüsse erlaubt sind, ist ein Fehler, aber bis zur Lockerung des Schutzes dauert es noch 15-20 Jahre.

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