Von: mk
Straßburg – Das Europäische Parlament in Straßburg hat heute darüber abgestimmt, wie die EU-Strategie für den Alpenraum – kurz EUSALP – in den kommenden Jahren ihre Arbeit ausrichten soll.
EUSALP ist eine Strategie für die Makroregion Alpen. Diese umfasst 48 Regionen in fünf Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (Italien, Österreich, Deutschland, Frankreich, Slowenien) und zwei Nicht- EU- Staaten (Schweiz und Lichtenstein) und vertritt die Interessen von rund 80 Millionen Einwohnern. Die Alpenstrategie bietet diesen Regionen die Chance, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auszubauen, die Menschen und die Wirtschaft zu vernetzen und dadurch Grenzen und Hindernisse abzubauen.
Der Südtiroler Europaabgeordnete Herber Dorfmann zur heutigen Abstimmung: „Die EUSALP muss als Gesamtstrategie dazu dienen, die Alpen zu einem attraktiven Wirtschafts,- Arbeits- und Lebensstandort weiterzuentwickeln. Nur so kann der Abwanderung in Ballungszentren entgegengewirkt werden. In den Alpen ist das Gleichgewicht zwischen Natur, Kultur und Wirtschaft besonders sensibel und muss daher sorgsam und nachhaltig entwickelt werden. Der Alpenraum wird von politischen Grenzen durchzogen, die es abzubauen gilt und nicht wieder zu aktivieren. Besonders wichtig ist eine gemeinsame Verkehrsstrategie für die Alpen. Die Verlagerung des Güter- und Personenverkehrs auf die Schiene muss vorangetrieben werden und die notwendigen Investitionen sind zügig zu tätigen.“
Das Europäische Parlament unterstreicht in seiner Entschließung zur Makroregion Alpen die Wichtigkeit kleinräumiger Wirtschaftskreisläufe in den alpinen Regionen. Dort wo in den Alpen die Landwirtschaft erhalten wurde und sich gleichzeitig kleine und mittelständische Unternehmen im Handwerk, in der der Industrie und im Tourismus entwickelt haben präsentieren sich alpine Regionen heute erfolgreich. Wo die Landwirtschaft aufgegeben oder eine Industrialisierung von außen vorangetrieben wurde kam es zu großflächigen Abwanderungen. „Man braucht im Alpenraum eigentlich wenig neu erfinden. Man braucht nur anschauen, was erfolgreiche Regionen auszeichnet und warum weniger erfolgreiche Regionen auf der Strecke geblieben sind. Daraus kann man gegenseitig viel lernen. Jedenfalls fällt auf, dass Gebiete, die sich weitgehend selbst verwalten können wie etwa unser Land oder die österreichischen und schweizerischen Regionen viel besser dastehen als Regionen, die einem starken staatlichen Zentralismus unterliegen, etwa im italienischen oder französischen Alpenbogen“, meint Herbert Dorfmann.