Von: mk
Bozen –Südtirols Politiklandschaft nimmt Abschied von Luigi Cigolla, der im Alter von 82 Jahren verstorben ist. Cigolla war eine über drei Legislaturperioden hinweg prägende Persönlichkeit und hatte als Landesrat wichtige Ressorts inne, darunter Wohnbau, Schule und italienische Kultur.
Cigolla, dessen politische Karriere 1993 mit seiner Wahl für die Democrazia Cristiana (DC) begann, wechselte später erfolgreich die politischen Lager. 1998 wurde er über das Centro/UDA gewählt und im Jahr 2003 mit Unione Autonomista. Seine politische Laufbahn endete im Jahr 2008.
Landeshauptmann würdigt Luigi Cigolla
Mit großer Betroffenheit hat Landeshauptmann Arno Kompatscher vom Tod von Luigi Cigolla erfahren: „Mit Luigi Cigolla verliert Südtirol eine engagierte und versöhnende Persönlichkeit, die über viele Jahre hinweg Brücken gebaut und die Anliegen der italienischen Sprachgruppe mit Umsicht vertreten hat.“ Der Landeshauptmann spricht der Familie Cigolla im Namen der gesamten Landesregierung seine aufrichtige Anteilnahme aus.
Luigi Cigolla war eine der prägenden politischen Stimmen für die italienische Gemeinschaft in Südtirol. Der gebürtige Trentiner aus der Val di Fassa lebte seit vielen Jahrzehnten in Bozen. Nach seinem Studium der Fremdsprachen und der Politikwissenschaft in Bologna trat er 1976 in den Dienst der Südtiroler Landesverwaltung. Politisch aktiv war er seit 1980 als Mitglied der Democrazia Cristiana.
Im Jahr 1993 wurde er erstmals in den Südtiroler Landtag gewählt, damals für die DC/Partito Popolare per l’Alto Adige. 1994 übernahm er in der zweiten Landesregierung unter Landeshauptmann Luis Durnwalder das Amt des Landesrates für Schule und Kultur der italienischen Sprachgruppe sowie für den geförderten Wohnbau. Nach seiner Wiederwahl 1998 war er Fraktionsvorsitzender der Liste „Il Centro“. Nach den Wahlen von 2003 wurde er für die „Unione Autonomista“ erneut in den Landtag gewählt und übernahm in der vierten Durnwalder-Regierung wiederum die Ressorts italienische Schule und Kultur sowie Wohnbau, zusätzlich auch die Zuständigkeit für das Landesvermögen. Nach dem Einzug von Luisa Gnecchi in die Abgeordnetenkammer übernahm Cigolla vorübergehend auch die Funktion des Vizepräsidenten der Landesregierung.
Cigolla galt als profunder Kenner der Verwaltungsstrukturen und der Bildungslandschaft. Seine politische Laufbahn war stets vom Einsatz für das friedliche Zusammenleben der Sprachgruppen und für die Stärkung der Autonomie geprägt.
Nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik im Jahr 2008 blieb Cigolla dem öffentlichen Leben verbunden. Er war ein Mann des Dialogs, geschätzt für seine Menschlichkeit, seine Integrität und seine profunden Sprachkenntnisse.
Luigi Cigolla ist am 2. Juni 2025 im Alter von 82 Jahren verstorben. Er hinterlässt seine Frau Rosanna, seine Tochter Elisabetta und zwei Enkelkinder. Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 5. Juni um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Christkönig in Bozen statt. Die Beisetzung erfolgt anschließend auf dem Friedhof von Oberau.
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