Von: mk
Meran – Innerhalb weniger Monate ist die Stadt Meran mit mehreren extremen Wetterereignissen konfrontiert worden. Darauf weist die Liste Rösch/Grüne in einer Aussendung hin. Die Vertreter rechnen künftig mit einer Zunahme von Extremereignissen. Meran dürfe beim Klimaschutz und bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels keine weitere Zeit verlieren.
Übers St. Nikolaus-Wochenende waren Feuerwehren, Rettungskräfte und Polizei wieder permanent im Einsatz aufgrund der starken Schneefälle und des anhaltenden Regens. So rutschte unter anderem ein Teilstück der alten Passeirer Straße nach Zenoberg auf die Promenade ab. Davor hat sie 130 Jahre gehalten. Von Sinich bis Gratsch gab es Muren und überschwemmte Keller.
„Dieses extreme Wetter reiht sich ein in eine auffallende Serie: Ende August haben Hagel und Starkregen Schäden in ganz Meran verursacht. Ende September hat am Mazziniplatz eine Windböe einen hochstämmigen Baum auf die Straße stürzen lassen und eine dreiköpfige Familie verletzt sowie Schäden an zahlreichen Dächern angerichtet. Anfang Oktober führte die Passer ein derartiges Hochwasser, dass die Promenaden aus Sicherheitsgründen gesperrt werden mussten. Die extremen Wetterereignisse entsprechen den Szenarien, die die Klimaforschung für die Alpensüdseite erstellt hat: häufigere und stärkere Extremereignisse mit viel Niederschlag“, erklärt die Liste.
Die Liste Rösch/Grüne erinnert erstens daran, dass Meran bis zum Jahr 2025 ein Viertel des heutigen CO2-Ausstoßes reduzieren muss. Denn nur wenn jede Gemeinde weltweit ihrer Verantwortung nachkommt, seien die Auswirkungen des Klimawandels noch kontrollierbar. „Der Tourismus in Meran und damit der Wohlstand der Stadt gründen auf ihr Klima, ihre Umwelt. Schon allein daraus wird klar, dass Klima- und Umweltpolitik die wirtschaftliche Entwicklung nicht bremsen, sondern im Gegenteil fördern. Das heißt, die Auswirkungen unseres Tuns auf die Umwelt müssen so gering wie möglich sein, wenn die Zukunft der Stadt nicht aufs Spiel gesetzt werden soll.“
Zweitens ersucht die Liste Rösch/Grüne die Kommissarin, die beiden wesentlichen Strategien zur Anpassung an den bereits rasch fortschreitenden Klimawandel, die unter dem scheidenden Bürgermeister Paul Rösch angegangen wurden, beherzt umzusetzen: „Das ist zum einen die Überarbeitung des Zivilschutzplans. Das Zivilschutzsystem funktioniert dank der hauptamtlichen und der vielen freiwilligen Einsatzkräfte bereits vorbildlich. Es muss aber an die neuen Herausforderungen angepasst werden. Zum anderen geht es um die dringend notwendigen und aufwendigen Arbeiten an der Infrastruktur, etwa am historischen Kanalsystem, damit dieses künftig große Wassermassen schnell ableiten kann. Denn auch an diesem Wochenende hat es wieder Probleme mit den Waalen gegeben, was unter anderem zu vollen Kellern geführt hat.“
Es habe sich ein weiteres Mal gezeigt, wie sehr Meran von einem funktionierenden System freiwilliger Feuerwehren und vom Einsatz jedes einzelnen Mitglieds abhängt. „Ihr professioneller Einsatz hat weitere Schäden verhindert. Zugleich müssen die verantwortlichen Ämter der Gemeinde Meran, darunter die Stadtgärtnerei, der Bauhof und die Umwelt personell und finanziell gestärkt werden. Meran braucht ein neues, schlagkräftiges Amt für Klima und Naturgefahren, um den Klimawandel zum Wohl aller meistern zu können“, so die Liste.