Von: mk
Bozen – Zwei wichtige Änderungsanträge der Grünen wurden im Rahmen des neuen Gesetzes über die Familienberatungsstellen im Landtag angenommen.
Der erste Änderungsantrag führte zur Streichung der Passage, die die Einführung der nicht klar definierten Figur der „Beraterinnen und Berater für klinische Ethik“ in die Beratungsstellen vorsah. „Klinisch-ethische Beratung ist ein komplexes Thema und befindet sich in unserer Provinz noch in den Anfängen. In den Beratungsstellen werden sensible Themen behandelt, insbesondere im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Angesichts der nationalen Entwicklungen, bei denen die Regierung Meloni Pro-Life-Gruppen den Zugang zu den Beratungsstellen ermöglicht hat, war es wichtig, jegliche Hintertür für potenziell beeinflussende Akteure zu schließen. Hier ist Vorsicht geboten, um neutrale Räume zu garantieren“, erklären die grünen Landtagsabgeordneten Zeno Oberkofler, Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer.
Der zweite angenommene Änderungsantrag betrifft einen zentralen Punkt für die Ausbildung junger Fachkräfte: Die Passage, die vorgesehen hätte, dass Praktika in den Beratungsstellen nicht mehr bezahlt werden dürfen, wurde gestrichen. „Dank unseres Einsatzes ist es nun möglich, auch in den Beratungsstellen faire Bezahlung für alle Praktika zu garantieren – auch für Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen. Es darf keine unbezahlten oder schlecht bezahlten Praktika geben. Eine angemessene Entlohnung für geleistete Arbeit, auch während eines Praktikums, ist ein Recht und kein Extra“, so Zeno Oberkofler, Erstunterzeichner der Änderungsanträge.
Kein Durchkommen gab es indes für die kostenlose Zurverfügungstellung von Empfängnisverhütungsmittel an junge Frauen. „Die Forderung, die von Hunderten von Menschen beim Frauenmarsch 2024 mit Nachdruck vorgebracht wurde, fand keine Unterstützung seitens der Mehrheit und von Teilen der Opposition“, bedauert Ersteinbringerin Brigitte Foppa. „Wir nehmen aber den Landesrat Messner in die Pflicht, der sich im Landtag verbürgt hat, diese Forderung in den bereits vorgelegten Omnibus einzubauen. Es geht schließlich um das Recht der Selbstbestimmung von Frauen.“
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