Einbindung von privaten Psychologen in den Landesgesundheitsdienst gefordert

FH: “Psychosoziale Gesundheit: Langes Warten auf Hilfe beenden”

Montag, 07. März 2022 | 13:05 Uhr

Bozen – Die Corona-Krise hat den ohnehin großen Bedarf an psychologischer Betreuung in unserer Gesellschaft nochmals deutlich erhöht. Um ein ausreichendes Angebot für die gestiegene Nachfrage zu schaffen, fordern die Freiheitlichen bei der anstehenden März-Sitzung im Landtag mit einem Beschlussantrag eine verstärkte Einbindung von privaten Psychologen in den Landesgesundheitsdienst, womit Patienten die Kosten für ihre private Behandlung rückvergütet werden soll. Damit sollen Wartezeiten reduziert und der Psychologische Dienst des Sanitätsbetriebes entlastet werden.

„Durch die massiv gestiegene Nachfrage nach psychologischer Betreuung kann der Psychologische Dienst des Sanitätsbetriebes derzeit kein ausreichendes Angebot bereitstellen. Die damit einhergehenden überlangen Wartezeiten können besonders bei psychiatrischen Notfällen, die unmittelbares Handeln erfordern, fatale Folgen haben. Dies zeigt nicht zuletzt die hohe Anzahl an Suiziden, die wir in Südtirol Jahr für Jahr zu beklagen haben, die in der politischen Diskussion jedoch kaum Beachtung finden“, so die Freiheitlichen eingangs.

„Die Inanspruchnahme eines privat praktizierenden Psychologen für viele Patienten jedoch eine oft unüberwindbare finanzielle Hürde. Deshalb braucht es dringend pragmatische Lösungen, um ein für alle Patienten leistbares und niederschwellig zugängliches Angebot zu schaffen“, betont Ulli Mair.

„Mit unserem Beschlussantrag fordern wir die Landesregierung dazu auf, Patienten die Kosten für eine Behandlung durch private Praxen und Psychologen unabhängig von ihrem Einkommen rückzuvergüten. Gleichzeitig soll die Akkreditierung von privaten Psychologen so weit als möglich vereinfacht und entbürokratisiert werden, um das Angebot rasch und bedarfsgerecht auszuweiten“, so Mair.

„Nachdem sich der Landtag im Herbst 2019 mit breiter Mehrheit für unsere Forderung nach einer stärkeren Einbindung der Privatmedizin und damit zum Ausbau der Rückvergütung von privaten Gesundheitsleistungen ausgesprochen hat, zählen wir dementsprechend auf die Zustimmung zu diesem darauf aufbauenden Antrag. Da der massive Anstieg an psychischen Problemen, vor allem bei Kindern und Jugendlichen in direkter Verbindung mit den Corona-Maßnahmen steht, fordern wir die Landesregierung abermals eindringlich auf, sämtliche Maßnahmen auf der Stelle aufzuheben, um nicht noch weitere Kollateralschäden in Kauf zu nehmen“, so der freiheitliche Landtagsabgeordnete Andreas Leiter Reber abschließend.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen