Für eine gerechte Verteilung

Flüchtlinge: Bozen will zu Druckmitteln greifen

Dienstag, 04. Oktober 2016 | 08:02 Uhr

Bozen – Die Verwalter der Südtiroler Landeshauptstadt sehen sich mit der Flüchtlingssituation überfordert. Bürgermeister Renzo Caramaschi ist der Ansicht, dass die Stadt an ihre Grenzen stößt und fordert vom Land Hilfe, noch bevor die kalte Jahreszeit hereinbricht.

Zunehmend zum Problem werden jene Flüchtlinge, die eigenständig den Weg nach Südtirol finden und nicht nach der staatlichen Quote zugewiesen werden.

Seitdem die Caritas ihre Flüchtlingsberatung eingestellt hat, suchen die Menschen Rat und Hilfe bei den Sozialdiensten. Medienberichten zufolge ist es am Sitz des Sozialdienstes in der Rittnerstraße in Bozen am Montag zu einem Polizeieinsatz gekommen.

Knapp 25 Flüchtlinge wollten dort um Beratung bitten. Sie verhielten sich nicht aggressiv, doch die Mitarbeiter des Dienstes waren auf den Andrang nicht vorbereitet und fühlten sich überfordert, und das, obwohl Landesrätin Martha Stocker noch tags zuvor versichert hat, dass die Mitarbeiter vorbereitet seien.

Bürgermeister Caramaschi fordert nun ein Treffen mit dem Sicherheitskomitee sowie ein Vier-Augen-Gespräch mit Landesrätin Martha Stocker. Offenbar will Bozen zu Druckmitteln greifen, sollten nicht bald Flüchtlinge von Bozen auf andere Gemeinden verteilt werden.

Das Alimarket-Magazin in der Gewerbezone soll zwar als Notunterkunft benutzt werden. Doch laut Caramaschi ist es dafür nicht geeignet.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen