Landtagsanfrage

Frauen am Arbeitsplatz infiziert? – Grüne haken nach

Freitag, 28. Mai 2021 | 12:45 Uhr

Bozen – Eine ASTAT-Studie zur Gender-Medizin macht die Grünen im Südtiroler Landtag hellhörig. In der Studie ist zu lesen, dass „laut Daten des INAIL, des gesamtstaatlichen Versicherungsinstituts für Arbeitsunfälle, in Südtirol im Zeitraum von Jänner 2020 bis Jänner 2021 dem Arbeitgeber Covid-19-Ansteckungen zu 76,6 Prozent von Frauen (1.633) und zu 23,4 Prozent von Männern (498) gemeldet“ wurden.

„Dass Frauen die Verliererinnen der Covid-Krise sind, wussten wir. Sie waren es, die zumeist in die eigenen vier Wände zurückgedrängt wurden, sie waren es, auf deren Schultern Kinder und Homeoffice hauptsächlich ausbalanciert werden wollten, sie waren es, die aus dem öffentlichen und politischen Leben verschwunden sind. Auch die verlorengegangenen Arbeitsplätze während der Pandemie betrafen laut ISTAT teilweise über 90 Prozent Frauen!“, erklären die Grünen.

Nun komme eine jüngst erschienene ASTAT-Studie zum Ergebnis, dass es auch rund 77 Prozent Frauen sind, die im vergangenen Jahr aufgrund einer Covid-Erkrankung der Arbeit ferngeblieben sind. „Diese Zahlen deuten darauf hin, dass Frauen sich zumeist am Arbeitsplatz mit Covid-19 infiziert haben könnten“, erklären die Landtagsabgeordneten.

Die Grüne Fraktion hat eine Anfrage eingereicht, um in Erfahrung zu bringen, wie viele der krankgemeldeten Frauen in Pflegeberufen tätig waren und eventuell auch mit unzulänglicher Schutzausrüstung ausgestattet wurden. „Wenn Frauen zusätzlich zu allem anderen auch noch diejenigen sind, die sich in der Arbeit mit dem Virus anstecken müssen, wäre das wirklich der Gipfel!“, erklären die Grünen.

Von: mk

Bezirk: Bozen