Missverhältnis zwischen Löhnen und Lebenshaltungskosten

Freiheitliche: “Lohnerhöhungen für die Südtiroler – jetzt”

Dienstag, 11. April 2023 | 11:20 Uhr

Bozen – „Die Löhne müssen in allen Bereichen einen deutlichen Sprung nach oben machen, ansonsten sind unser Wirtschaftsstandort und der gesellschaftliche Zusammenhalt nachhaltig gefährdet.“ Mit einem umfassenden Forderungskatalog für höhere Löhne wollen die Freiheitlichen die Landesregierung heute im Landtag zum Handeln verpflichten.

„In Südtirol herrscht seit vielen Jahren ein eklatantes Missverhältnis zwischen Löhnen und Lebenshaltungskosten, welches sich durch die aktuelle Teuerungswelle zusätzlich verstärkt. Immer weniger Menschen können sich das Leben in unserem Niedriglohn- und gleichzeitig Hochpreisland noch leisten. Das führt zu einer erheblichen Verschlechterung der Lebensqualität und Armutsgefährdung immer breiteren Schichten sowie einem langfristen Wohlstandsverlust durch Abwanderung von jungen und qualifizierten Arbeitskräften“, so die freiheitlichen Landtagsabgeordneten in einer Aussendung.

„Neben den von uns Freiheitlichen laufend geforderten Entlastungs- und Abfederungsmaßnahmen im Bereich Energie und Wohnen muss endlich auch auf der Lohnseite gegengesteuert werden. Arbeitende Südtiroler müssen von ihrem Lohn vernünftig leben können und dürfen nicht länger zu Bittstellern und Almosenempfängern des Landes degradiert werden. Unser umfassender Forderungskatalog zielt darauf ab, die notwendigen Stellschrauben anzuziehen, um die Gehälter spürbar anzuheben und wieder in ein angemessenes Verhältnis zu den hohen Lebenshaltungskosten zu bringen“, so die Ersteinbringerin des Antrages, Ulli Mair.

„Zentral ist dabei der Inflationsausgleich der Mindestlöhne bei bestehenden Landeskollektivverträgen und damit eine Lohnerhöhung im Ausmaß von 10 bis 13 Prozent. Gleichzeitig muss die Landesregierung in Verhandlungen mit den staatlichen Stellen neue Spielräume für noch ausständige territoriale Zusatzverträge ermöglichen. Darüber hinaus fordern wir die Einführung eines zusätzlichen Lohnelements für die Privatwirtschaft in Höhe von monatlich mindestens 100 Euro, das jährlich an die Inflation angepasst wird. Dieses muss für Betriebe als Pflichtkriterium zur Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen sowie als Voraussetzung für den Anspruch auf öffentliche Beiträge und einen reduzierten IRAP-Steuersatz gelten“, so die freiheitlichen Landtagsabgeordneten.

„Südtirols Anspruch darf nicht länger sein, trotz wesentlich höherer Lebenshaltungskosten beim Lohnniveau lediglich im Vergleich zu anderen italienischen Regionen gut dazustehen. Eine unserer Kernforderungen sieht deshalb vor, über das Landesstatistikamt jährlich einen Gehalts- und Sozialreport zu veröffentlichen, in denen sowohl die Bruttolöhne im öffentlichen und privaten Sektor als auch die Sozialleistungen und Wohnpreise mit unseren sozioökonomisch erfolgreichen Nachbarländern wie Österreich, Bayern und der Schweiz verglichen werden. Die Erkenntnisse aus diesen Erhebungen können dann zeitnah in konkrete Maßnahmen umgemünzt werden“, so die Freiheitlichen.

Von: luk

Bezirk: Bozen